Egal, ob direkt nach der Schule oder nach Abbruch eines Studiums: Vor den unterschiedlichsten Hintergründen entscheiden sich junge Menschen für eine Ausbildung im Elektrogroßhandel. Finden sie dort Spaß an der Arbeit, Bestätigung in ihrem Tun, Selbstwirksamkeit und Wertschätzung, können sie ihre Begeisterung mit jüngeren teilen: Sie werden zu Ausbildungsbotschaftern und wichtigen Multiplikatoren in der Rekrutierung.
Uta Weil aus der VEG-Geschäftsstelle spricht mit drei Auszubildenden, die ihren Platz im Elektrogroßhandel gefunden haben, und ihrer Ausbilderin, über ihre Erfahrungen und Motivation. Die junge Generation trägt entscheidend dazu bei, die Branche nicht nur mit frischen Ideen zu bereichern, sondern auch andere für eine Karriere im Elektrogroßhandel zu begeistern. Im Interview erzählen die Azubis, wie sie ihre Leidenschaft für den Beruf entdeckt haben und nun als Botschafter auftreten, um Schülern die vielfältigen Chancen und Perspektiven der Branche näherzubringen. Ihre Ausbilderin berichtet von den Vorteilen der Initiative.
Uta Weil: Frau Mai, die Aussendung von Ausbildungsbotschaftern beziehungsweise allgemein, in Schulen und auf Messen gemeinsam mit den eigenen Azubis aufzutreten, ist ein Baustein bei der Gewinnung von (zukünftigen) Fachkräften. Wie trägt dies dazu bei, den Fachkräftebedarf in Ihrem Unternehmen langfristig zu sichern? Welche Rolle spielen die Azubis?
Tanja Mai: Die Suche nach passenden Auszubildenden ist in den letzten Jahren für viele Unternehmen zur Herausforderung geworden – auch für uns. Die Teilnahmezahl an unserem Assessmentcenter sank zusehends. Bewerbungsgespräche waren rar, geeignete Azubis noch seltener. Ich fragte mich oft: Wo sind die jungen Menschen geblieben? Interessiert sich niemand mehr für eine gute Ausbildung? Früher war der Weg nach der Schule oft klar: Eine Ausbildung im Handwerk, im kaufmännischen Bereich oder in der Industrie. Heute sieht das anders aus. Viele Jugendliche werden früh auf ein Studium vorbereitet, das in ihren Elternhäusern als Königsweg gilt.
Unsere Lösung: Ausbildungsbotschafter. Wir wollten das ändern. Deshalb haben wir uns entschlossen, aktiv auf Augenhöhe auf junge Menschen zuzugehen: Mit unseren jungen Kollegen, die selbst gerade eine Ausbildung machen. Das Projekt Ausbildungsbotschafter wird bei uns unter anderem gefördert von der IHK Frankfurt am Main, der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main und dem Main-Taunus-Kreis. Ziel ist es, junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern und sie gleichzeitig zum ehrenamtlichen Engagement zu ermutigen. Unsere Azubis Maximilian Alexander, Naod Ogbay und Hüseyin Ülgey haben tolle Arbeit geleistet und viele Schüler aus den Landkreisen Main-Taunus und Hochtaunus über die Chancen und Möglichkeiten einer Ausbildung informiert. Sie berichten ehrlich aus ihrem Alltag, zeigen Karrierewege auf und brechen mit alten Vorurteilen. Bei Schuleinsätzen oder Berufsorientierungsmessen vermitteln sie authentische Einblicke, was auf potenzielle Bewerber glaubwürdiger und ansprechender wirkt als klassische Werbemaßnahmen. Sie bauen Hemmschwellen ab und wecken Interesse an unserem Ausbildungsberuf.
Das gesamte Interview finden Sie in der neuen Ausgabe der ElektroWirtschaft: 06/2025.