Ein traditionsreicher Weltmarktführer mit Sitz in Süddeutschland hat Insolvenz angemeldet. Noch vor wenigen Jahren galt das Unternehmen als Paradebeispiel für den Erfolg des deutschen Mittelstands – mit über 500 Beschäftigten und Kunden weltweit. Das berichtet unter anderem das Portal FG.
Nach der Insolvenz der Kathrein SE Anfang August 2025 führten in der Woche darauf auch die Kathrein Electronics GmbH (11. August) und die Kathrein Digital Systems GmbH (18. August) Sanierungsverfahren durch denselben vorläufigen Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Michael Verken, am Amtsgericht Rosenheim ein. Die Kathrein Broadcast GmbH war bereits im März in ein Insolvenzverfahren gegangen, konnte dieses aber bis Mitte des Jahres erfolgreich abschließen. Dafür hat das Münchner Beteiligungsunternehmen Lenbach Capital unter der Leitung von Dr. Hans Liebler sämtliche Anteile übernommen und damit den Geschäftsbetrieb langfristig gesichert. Die Broadcast-Sparte agiert seitdem eigenständig und ist wirtschaftlich nicht mehr Teil der Kathrein-Gruppe.
Für die verbliebenen Gesellschaften, darunter Kathrein SE, Kathrein Electronics und Kathrein Digital Systems bedeutet das: Es startet nun ein konzertierter Investorenprozess. Ziel ist, den Betrieb stabil zu halten, eine tragfähige Lösung zu realisieren und die bekannte Traditionsmarke zu erhalten. Der Insolvenzverwalter hat dafür bereits erste Interessensbekundungen erhalten und führt intensive Gespräche mit Management, Beschäftigten sowie Kunden und Partnern. Die circa 200 betroffenen Mitarbeiter erhalten Insolvenzgeld.