Jeder dritte Eigenheimbesitzer plant bis 2024 eine Solaranlage

Die Diskussionen über den fortschreitenden Klimawandel und die gleichzeitig stark ansteigenden Energiepreise zeigen Wirkung unter den Eigenheimbesitzer. Jeder Dritte plant bereits in den kommenden drei Jahren die Installation einer Solaranlage. Das geht aus einer veröffentlichten Repräsentativbefragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hervor. Nach Angaben des Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) sind bereits heute rund 4,5 Millionen Solaranlagen zur Strom- oder Wärmeerzeugung auf deutschen Dächern in Betrieb.

„Die Bürger übernehmen zunehmend mehr Verantwortung“, sagt Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE. „Der Satz ‚Wir allein können doch nichts ausrichten‘ verschwindet zunehmend aus den Diskussionen in Politik und am Esstisch zuhause.“ Das zeigt auch eine aktuelle Umfrage der AEE unter deutschen Eigenheimbesitzer: Diese entscheiden sich immer häufiger für die Sonnenenergie-Ernte vom eigenen Hausdach. So gab jeder dritte Hausbesitzer mit geeigneter Dachfläche an, schon in den kommenden drei Jahren in Solartechnik investieren zu wollen, wie aus der Online-Umfrage hervorgeht.

Demnach planen hochgerechnet etwa 2,8 Millionen Immobilienbesitzer die Installation einer PV-Anlage zur Stromgewinnung und etwa 1,9 Millionen Eigenheimbesitzer die Errichtung einer Solarthermieanlage auf ihrem eigenen Dach.

„Ein ambitionierter Koalitionsvertrag trifft damit auf eine hohe Investitionsbereitschaft bei den Bürgern,“ freut sich Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW. „Damit der Solar-Express jetzt schnell ins Rollen kommt, muss die Ampel-Koalition in ihren ersten hundert Tagen die richtigen Weichen stellen“, so Körnig. Ziel der Ampel-Koalition ist es, den Ausbau der Photovoltaik von derzeit knapp 60 Gigawatt (GW) bis zum Jahr 2030 auf ca. 200 GW mehr als zu verdreifachen. Und die Wärmeversorgung soll zum Ende des Jahrzehnts zur Hälfte klimaneutral sein. „Setzen die Eigenheimbesitzer ihre Pläne in die Tat um, können allein im Privatsektor jährlich weitere 22 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden.“ Das entspricht dem durchschnittlichen jährlichen CO2-Ausstoß von mehr als zehn Millionen Verbrenner-Autos.

14 Prozent der Befragten gaben an, eine Anlage zur Stromerzeugung installieren zu wollen, sechs Prozent denken über eine Solarthermieanlage nach und zehn Prozent erwogen sogar, beides zu installieren. „Selbst, wenn nur jeder zweite Eigenheimbesitzer tatsächlich eine Solaranlage realisieren würde, würde sich die jährliche Solartechnik-Nachfrage bei privaten Immobilienbesitzer gegenüber heute fast verdreifachen“, so Körnig.

„Die Rückmeldungen zur Motivation hinter den Plänen der Befragten spiegeln wider, dass die steigenden Energiepreise den Zubau von Erneuerbaren Energien noch beflügeln“, so Brandt. Als Motivation für die geplante Installation einer Photovoltaikanlage wurden die Gründe „Strom selber produzieren und nutzen“ (69 Prozent) zu können, „steigende Strompreise“ (62 Prozent) und „Umwelt- bzw. Klimaschutz“ (54 Prozent) am häufigsten angegeben.

Hinsichtlich der Investition in eine Solaranlage zur Heizungsunterstützung bzw. Warmwasserbereitung (Solarthermie) wurden „steigende Öl- und Gaspreise“ (59 Prozent), „Umwelt- und Klimaschutz“ (55 Prozent) sowie „steigende CO2-Preise (40 Prozent) als wichtigste Beweggründe angegeben.

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