„Es gibt keine absolute Sicherheit“

Ein gefährlicher Trojaner im firmeneigenen IT-System hatte im Januar 2020 die Elektrogroßhandlung von Wolfgang Möhle in Münster für drei Wochen komplett lahmgelegt. Die ElektroWirtschaft berichtete ausführlich in Ausgabe 4/2020. Das Thema IT-Sicherheit bleibt für Unternehmen elementar. Grund genug nach eineinhalb Jahren bei dem Betroffenen nachzufragen.

ElektroWirtschaft: Wie fühlen Sie sich, wenn Sie morgens Ihren Rechner anschalten? 

Wolfgang Möhle: „Eigentlich“ unbesorgt. Nach der Bitcoin-Erpressung Anfang letzten Jahres wurde alles, was technisch möglich war, geändert. Einzig die andauernden Nachrichten über immer mehr Cyber-Kriminalität vor allem aus Russland und neuerdings scheinbar auch aus China lassen das Jahr 2020 nicht so schnell vergessen. Mittlerweile spricht Joe Biden offiziell von einem hybriden Krieg. Man muss wachsam bleiben, aber gerade im Mittelstand, wo die IT-Abteilung nicht durch mehrere Mitarbeiter besetzt ist, bleibt IT-Sicherheit beim Geschäftsführer in der Hauptverantwortung.

ElektroWirtschaft: Wenn Sie den Angriff und seine Folgen aus dem letzten Jahr mit zwei Worten beschreiben…

Wolfgang Möhle: Beinahe tödlich

ElektroWirtschaft: Weiß man inzwischen mehr Details über die Täter? Gab es nach Ihrem Vorfall im vergangenen Jahr einen erneuten Versuch, Ihre Systeme lahmzulegen?

Wolfgang Möhle: Ja, die Täter wurden erkannt und verhaftet. Leider nicht in Deutschland, sondern in der Ukraine, wo schließlich ein großes Syndikat durch Interpol zerstört wurde. Leider sind Bitcoins eine sehr „flüchtige“ Währung, eine Zuordnung gefundener Bitcoins wäre nicht möglich gewesen, da genau dies der Sinn von Bitcoins ist: Sie werden beim Verschicken „geschreddert“ und später wieder zusammengesetzt und sind damit technisch nicht bezüglich ihrer Herkunft nachvollziehbar.Ich hatte zuvor mit Hilfe von RTL, die über unseren Fall ausführlich berichtet hatten, versucht, mit Dr. Vitali Klitschko, ehemals Boxweltmeister und mittlerweile Oberbürgermeister von Kiew, in Kontakt zu kommen. Wenn vor Ort die Politik mitgespielt hätte, wäre vielleicht noch einiges möglich gewesen. Zu diesem Treffen ist es erwartungsgemäß leider nicht gekommen. Interpol hatte es aber neun Monate später geschafft, dann aber natürlich ohne Aussicht auf die Beute, die internationale Bande auffliegen zu lassen.  

Zum Glück hat man es nicht noch einmal auf unser Unternehmen abgesehen, auch wenn das die Kripo damals vorausgesagt hatte, da man solche Erfahrungen bei anderen Firmen, die Lösegeld bezahlt haben, wohl gemacht hatte. Der Gesamt-Schaden lag insgesamt bei ca. 300.000 Euro.

ElektroWirtschaft: Hat sich Ihr Unternehmen von den Folgen erholt?

Wolfgang Möhle: Ja, zum Glück. Mein Hilferuf an die uns beliefernde Industrie….

Lesen Sie hier das Interview, dass bereits in der Ausgabe 04/2020 erschienen ist.

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