Energiewirtschaft reduziert CO2-Emissionen um 44 Prozent

Die Energiewirtschaft hat ihre CO2-Emissionen nach Berechnungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bis 2019 um 44 Prozent gegenüber 1990 gemindert. Damit wird sie das 40 Prozent-Minderungsziel für 2020 bereits in diesem Jahr deutlich übertreffen. Der Löwenanteil der Minderung ist auf den starken Rückgang der Nutzung von Stein- und Braunkohle in den vergangenen Jahren zurückzuführen: Allein 2019 ist die Kohleverstromung um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Dem steht eine Zunahme der Erzeugung aus Erneuerbaren Energien um neun Prozent gegenüber. 2019 sind die CO2-Emissionen gegenüber 2018 um 16 Prozent bzw. 51 Millionen Tonnen gesunken.

“Es ist klar, dass wir uns trotz dieser sehr erfreulichen Zahlen nicht zurücklehnen können. Dennoch zeigen sie eines ganz deutlich: Die Energiewirtschaft ist auf Energiewendekurs. Wir müssen die Erfolge beim Umbau wieder stärker betonen, eine rein negativ geführte Debatte führt uns in die Sackgasse”, sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Andreae rief die Bundesregierung zudem auf, die Empfehlungen der Kohlekommission von Anfang 2019 umzusetzen. “Die Ergebnisse der Kommission sind eine Steilvorlage für die Politik, um die Energiewende zum Erfolg zu führen. Leider werden die Empfehlungen bislang nicht eins zu eins von der Politik berücksichtigt. Ich sehe den Konsens der Kohlekommission daher in Gefahr. Im Grundsatz war und ist das eine sehr klare Einigung mit einem gesellschaftlichen Konsens.” Es sei wichtig, dass jetzt ein Kohleausstiegsgesetz verabschiedet werde, das keine entschädigungslose gesetzliche Stilllegung von Kraftwerken vorsieht und unter anderem über den Kohleersatzbonus die Kraft-Wärme-Kopplung gestärkt werde.

“Mit dem schrittweisen Ausstieg aus der Kohle muss zwingend der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien einhergehen. Dafür brauchen wir allerdings dringend die Unterstützung der Politik, damit der eingeschlagene Erfolgspfad nicht abreißt: Sie muss dafür sorgen, dass der Ausbau von Windanlagen an Land nicht zum Erliegen kommt, sondern wieder Fahrt aufnimmt. Andernfalls wird das Ziel nicht erreichbar sein, den Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung bis 2030 auf 65 Prozent zu erhöhen. Auch aufgrund des Einbruchs beim Windenergieausbau schätzen wir, dass bis 2030 jährlich etwa 3,7 Gigawatt Windkraft an Land neu zugebaut werden müssen, um das 65 Prozent zu erreichen.”

Quelle: BDEW

Print Friendly, PDF & Email

Comments are closed.