Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im Juni 2015

Nach dem ordentlichen Start des Produzierenden Gewerbes in das zweite Quartal dürfte sich die Wirtschaftsleistung in Deutschland in den kommenden Monaten weiter ausweiten. Hierzu wird der solide Anstieg der Inlandsnachfrage beitragen, die bereits im Jahresschlussquartal 2014 (+1,1 Prozenz) und im ersten Vierteljahr 2015 (+0,5 Prozent) spürbar expandierte. Insbesondere haben die privaten Haushalte im ersten Quartal 2015 nunmehr das dritte Quartal in Folge mehr konsumiert (+0,6 Prozent). Die solide Einkommens- und Beschäftigungsentwicklung zusammen mit dem rückläufigen Preisniveau waren hierfür ausschlaggebend.
Die Investitionskonjunktur hat im ersten Quartal etwas an Fahrt gewonnen. Die Ausrüstungsinvestitionen nahmen um 1,5 Prozent zu. Die Bauinvestitionen expandierten noch etwas stärker um 1,7 Prozent. Der Wachstumsbeitrag des Außenhandels war bei ölpreisbedingt rückläufigen Importpreisen und kräftig steigenden Importvolumina im ersten Vierteljahr mit -0,2 Prozentpunkten negativ. Insgesamt nahm die gesamtwirtschaftliche Leistung im ersten Quartal um 0,3 Prozent zu. Die Expansion der Wirtschaftsleistung in Deutschland dürfte sich angesichts der aktuellen Konjunkturindikatoren mit moderaten Tempo fortsetzen. Allerdings gibt es neben Chancen auch einige Risikofaktoren wie den Ölpreis oder die Entwicklungen um Griechenland, die wieder stärker in den Vordergrund rücken können.
Die Weltwirtschaft dürfte nach einer relativ schwachen Entwicklung in den vergangenen Monaten langsam Schwung aufnehmen. Die weltweite Industrieproduktion bewegte sich in den letzten Monaten bis März noch seitwärts. Die Ausfuhrtätigkeit hat sich jedoch spürbar belebt. Im Vergleich zum Vormonat sind die Ausfuhren im April saison- und kalenderbereinigt um 1,9 Prozent gestiegen. Im Dreimonatsvergleich ergibt sich ein Anstieg um 2,5 Prozent.
Die deutsche Industrie startete positiv in das zweite Quartal. Nachdem der Jahresbeginn weniger dynamisch ausfiel, stieg die Industrieproduktion im April wieder um 0,7 Prozent. Auch die Umsätze zogen mit einem Plus von 1,3 Prozent im April kräftig an, wobei die positiven Impulse vorrangig aus dem Auslandsgeschäft kamen. Die Auftragseingänge in der Industrie verbesserten sich nach einem schwächeren Jahresbeginn im März und April wieder spürbar. Die Stimmung in der Industrie ist weiterhin gut, auch wenn das ifo Geschäftsklima aufgrund etwas weniger zuversichtlicher Erwartungen im Mai geringfügig nachgab. Die Baukonjunktur hatte sich bereits im Herbst vergangenen Jahres aufgehellt. Im ersten Quartal nahm die Erzeugung im Baugewerbe bei milder Witterung um 2,1 Prozent zu. Im April stieg die Bauproduktion weiter um 1,3 Prozent an. Die solide Bestelltätigkeit und die insgesamt günstigen Rahmenbedingungen sprechen hier für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung.
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Quelle: BMWi

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