Sonnenstunden-Rekord im Frühjahr 2020 sorgte für hohe Stromeinspeisungen aus Photovoltaik

So viele Sonnenstunden wie im Frühjahr 2020 hat die Wetteraufzeichnung in Deutschland in den Monaten März, April und Mai noch nie zuvor erfasst – laut Deutschem Wetterdienst war es der sonnigste Frühling seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1951. Mit rund 294 Sonnenstunden wartete insbesondere der Monat April mit reichlich Sonnenschein auf und bescherte dem Anteil der Photovoltaik an der Stromeinspeisung in Deutschland insgesamt Spitzenwerte. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag dieser im April 2020 bei 17,2 Prozent und stellte gemeinsam mit der Windkraft (24,2 Prozent) den größten Teil der Netzeinspeisung aus erneuerbaren Energiequellen. Insgesamt wurden 55,6 Prozent der gesamten Strommenge durch erneuerbare Energiequellen eingespeist.

Wird das Sonnenlicht in Strom umgewandelt, spricht man von Photovoltaik. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme hat für das Jahr 2019 errechnet, dass die Photovoltaik mit einer Stromerzeugung von 46,5 Terawattstunden 8,2 Prozent des Brutto-Stromverbrauchs in Deutschland deckte, die erneuerbaren Energien insgesamt kamen auf 43 Prozent. Neben professionellen Photovoltaikbetreibern können auch Privathaushalte oder auch Privatpersonen, die gemeinschaftlich Photovoltaikanlagen betreiben (sogenannte Bürgersolaranlagen), Solarenergie ins Netz einspeisen und davon profitieren. 

Solarstrom war 2018 eine Einnahmequelle für 2,9 Prozent der privaten Haushalte

Im Jahr 2018 hatten 2,9 Prozent der privaten Haushalte (rund 1,2 Millionen) in Deutschland Einnahmen aus dem Verkauf von Solarstrom. Im Jahr 2013 waren es 2,4 Prozent (927 000 Haushalte). Die Einnahmen dieser privaten Haushalte aus dem Stromverkauf lagen 2018 bei durchschnittlich 243 Euro im Monat und sind somit im Vergleich zu 2013 mit monatlich 328 Euro um 25,9 Prozent gesunken. Eine mögliche Ursache für diesen Rückgang dürfte die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sinkende Einspeisevergütung für neuinstallierte Photovoltaikanlagen sein.

Da mit steigender Anzahl der Personen im Haushalt die Quote der Haus- und Grundbesitzer wächst, steigt auch der Anteil der Haushalte mit Einnahmen aus dem Verkauf von Solarstrom mit zunehmender Haushaltsgröße. Während 2018 nur knapp ein Prozent der Einpersonenhaushalte Einnahmen dieser Art hatten, waren es bei den Zweipersonenhaushalten bereits 3,5 Prozent und bei den Vierpersonenhaushalten 6,3 Prozent.

Auch mit steigendem Haushaltsnettoeinkommen steigt der Anteil der Haushalte, die Einnahmen aus dem Verkauf von Solarstrom haben: Während 1,8 Prozent der Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 2 600 bis unter 3 600 Euro diese Einnahmeart hatten, lag der Anteil bei Haushalten mit einem Nettoeinkommen von 5 000 bis unter 7 500 Euro bei 7,3 Prozent. 

Jedes zehnte neue Wohnhaus nutzt überwiegend Solarthermie als Wärmequelle

Wird das Sonnenlicht nicht in Strom, sondern in Wärme umgewandelt, wird dies als Solarthermie bezeichnet. In Wohngebäuden kann diese zum Heizen oder für die Warmwasseraufbereitung eingesetzt werden. Im Jahr 2019 lag der Anteil der neu fertiggestellten Wohnhäuser, die Solarenergie in Wärme umwandeln und primär für die Heizung und Warmwasserbereitung nutzen, bei 9,7 Prozent.

Eine Auswertung der im vergangenen Jahr fertiggestellten Wohngebäude nach Energiearten zeigt, dass Solarthermie zur primären Energieverwendung für die Heizung der Wohnräume aktuell von untergeordneter Bedeutung ist (0,6 Prozent). Lediglich 600 von 108 071 der fertiggestellten Wohngebäude verwenden diese erneuerbare Energie zur Heizung. Größere Bedeutung hat die Sonnenenergie hingegen bei der Warmwasseraufbereitung: In 9,2 Prozent der neuen Wohngebäude wird Solarthermie als primäre Energieart zum Erwärmen von Wasser eingesetzt und steht somit an dritter Stelle bei der primären Verwendung (häufiger werden nur Umweltthermie und Gas verwendet).

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