Hager Group, ZVEI und ZVEH diskutieren mit Bundesbauministerin Verena Hubertz über den Gebäudetyp E
Wie kann es gelingen, Rahmenbedingungen für bezahlbares und zugleich klimafreundliches Bauen zu schaffen? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Austauschs zwischen Verena Hubertz, Bundesbauministerin, Anke Rehlinger, Ministerpräsidentin des Saarlandes, Esra Limbacher, Mitglied des Bundestages, Daniel Hager, Vorsitzender der ZVEI-Plattform Gebäude und Aufsichtsratsvorsitzender Hager Group, Stefan Ehinger, Präsident des ZVEH und Sabine Busse, CEO Hager Group am Hauptsitz des Unternehmens in Blieskastel.
Ein neuer Planungsansatz für einfaches und effizientes Bauen
Um Planungsprozesse zu vereinfachen, Bauzeiten zu verkürzen und Kosten zu senken, wollen Industrie, Handwerk und Politik den Gebäudetyp E gemeinsam voranbringen. Der Planungsansatz soll Bauvorschriften und Komfortstandards für Bauherren und Architekten reduzieren und so erschwingliches und zukunftsfähiges Bauen ermöglichen.
Verena Hubertz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen:
„Neue Wege gehen und weg von Schnick-schnack, das verspricht der Gebäudetyp E. Planer und Bauingenieurinnen bekommen die notwendige Freiheit, von teuren, aber nicht notwendigen Standards abzuweichen. Es wird dabei auch auf die Elektroinstallation ankommen. Denn wir sind auf innovative Ansätze angewiesen, um wirtschaftliche und nachhaltige Lösungen für das Bauen und Wohnen am Markt von morgen zu etablieren. Aktuell arbeiten wir gemeinsam mit dem Bundesjustizministerium an der rechtlichen Absicherung. Ein Gesetz füllt sich nicht alleine mit Leben: Daher setzen wir beim Gebäudetyp E ganz stark auf die Expertise und das Mitmachen der planenden und ausführenden Branche.“
Die Elektrifizierung von Gebäuden ist entscheidend für die Erreichung der Klimaziele im Bauwesen. Damit der Gebäudetyp E seine volle Wirkung entfalten könne, müsse die Elektroinstallation als zentrale Grundvoraussetzung der Dekarbonisierung verstanden werden.
„Nur wenn Gebäude von Anfang an ausreichend elektrifiziert und vernetzt sind, können sie ihren Beitrag zur Energiewende leisten. Kosteneinsparungen dürfen nicht zu Lasten der Zukunftsfähigkeit gehen. Der Fokus muss auf den Lebenszykluskosten liegen, also auf Energieverbrauch, Wartung und Nachrüstung, nicht ausschließlich auf kurzfristigen Baukosten“, sagte Daniel Hager.
Auch Stefan Ehinger, Präsident des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) betonte:
„Die E-Handwerke wollen, dass Bauen kostengünstiger und unbürokratischer wird. Dafür brauchen wir Normen. Sie entfalten Leitbildfunktion und geben Rechtssicherheit. Auch Innovationen und individuelle Ausstattungsmerkmale müssen in der Elektrotechnik genormt sein. Normung und Verbände sollten dafür politisch akzeptierte Leistungsprogramme entwickeln, die Orientierung bieten und schnelle Planung unterstützen.“
Langfristige Perspektive statt kurzfristiger Kostendebatte
Der ZVEI und der ZVEH plädieren gemeinsam für ein Umdenken: Nicht die kurzfristigen Baukosten, sondern die langfristigen Energie- und Betriebskosten müssen zum Maßstab werden. Eine reduzierte Erstausstattung in der Elektroinstallation führe zu höheren Nachrüstkosten und verzögere die notwendige Transformation des Gebäudesektors. Planungsnormen sind dabei ein Garant für Sicherheit, Qualität und Effizienz und schaffen die notwendige Rechtssicherheit für alle Beteiligten.








