Windenergie: Offshore-Branche akut gefährdet

Alarmsignale aus Deutschlands Norden: Die rund 10.000 Arbeitsplätze der Offshore-Windindustrie sind nach Ansicht von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil  durch fehlende Planungssicherheit gefährdet. Der SPD-Politiker betonte im Gespräch mit dpa: "Die Branche ist in einer substanziellen Gefahr."
Seine Mahnung fällt zusammen mit einer Warnung des Netzbetreibers Tennet vor Milliardenverlusten durch den lahmenden Ausbau der Offshore-Anlagen. "Schon jetzt wird deutlich, dass die Gefahr einer Lücke zwischen der Errichtung der Netzanbindungssysteme und dem Zubau an Offshore-Windkapazität besteht", betonte Lex Hartman von der Tennet-Geschäftsführung.
In der Vergangenheit galt jedoch gerade die Netzanbindung als Schwachpunkt. Tennet war vorgehalten worden, wegen des hohen Investitionsbedarfs Schwierigkeiten zu haben, die Anbindung der Windparks vor der Küste sicherzustellen. Investoren hatten mehr Sicherheit über die Rahmenbedingung verlangt.
Als Beispiel für die schwierige Lage der Branche gelten die Siag Nordseewerke in Emden, ein Offshore-Zulieferer. Der Stahlbauer DSD Steel Group (Saarlouis) hatte das insolvente Unternehmen im Februar übernommen und nur 240 der 750 Beschäftigten behalten. Am Donnerstag teilte die IG Metall in Emden mit, dass die in eine Transfergesellschaft gewechselten ehemaligen Siag-Mitarbeiter nun sechs statt der zunächst nur geplanten zwei bis vier Monate in der Gesellschaft bleiben können. Rund 120 Mitarbeiter hätten bereits neue Arbeitsplätze gefunden oder in Aussicht. (dpa)

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