Smart Meter helfen noch nicht beim Stromsparen

Damit die Energiewende vorankommt, sind intelligente Stromzähler eine wichtige Voraussetzung. Sie sollen den Verbrauchern helfen, Strom zu sparen. In der Realität funktioniert das noch nicht.

Laut einer Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) bringt der Einbau eines Smart Meter bislang keine nennenswerten Stromeinsparungen. Um bei der Digitalisierung der Energiewende die Umwelt zu schonen, empfiehlt das IÖW: Smart Meter sollten so datensparsam wie möglich betrieben werden.

Smart Meter zentral für flexibleres Stromsystem

„Deutschland will möglichst rasch klimaneutral werden. Im Stromsektor heißt das vor allem: mehr Solar- und Windenergie. Da diese Energiequellen wetterbedingt fluktuieren, muss das Stromsystem flexibler werden. Mit intelligenten Stromzählern können Verbraucher etwa flexible Tarife angeboten werden, in deren Preisgestaltung sich die Höhe des Stromangebots niederschlägt“, erklärt IÖW-Energiewendeforscherin Astrid Aretz. „Lange Zeit war mit dem Einbau von Smart Metern die Hoffnung verbunden, dass Verbraucher Strom sparen, indem ihnen ihr Verbrauch sichtbar gemacht wird und sie so Einsparpotenziale erkennen. Unsere empirischen Untersuchungen zeigen: Diese Hoffnung erfüllt sich bislang nicht.“

„Datensparsamkeit ist zentral dafür, dass Umweltbelastungen, die durch Aufbau und Betrieb der Infrastruktur entstehen, möglichst gering sind“, so IÖW-Forscherin Clara Lenk. Auch sei es wichtig, den Rollout so zu konzipieren, dass Smart Meter flächendeckend eingebaut werden. Nur so wird es möglich, maximale Einsparungen zu erzielen und den immensen logistischen Aufwand des Rollouts effizient zu steuern.

Da die Kosten, die auf die Haushalte für einen Smart Meter zukommen, in der Regel nicht durch die Stromeinsparung kompensiert werden, die Verbreitung des Smart Meter aber eine notwendige Infrastruktur für die Energiewende ist, sollte diese Belastung nicht komplett den Verbraucher*innen übertragen werden, so das IÖW in seiner Untersuchung. Zumindest ein Teil der Kosten sollte aus öffentlicher Hand durch Steuermittel bezuschusst werden, empfehlen die Forscherinnen.

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