Neue Studie verdeutlicht Notwendigkeit eines Industriestrom-Preises

Die Entwicklung des Großhandelsstrompreises in den kommenden Jahren erfordert dringend einen bezahlbaren Industriestrompreis. Das zeigt eine Studie der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., die die Prognos AG erstellt hat. „Die künftige Entwicklung des Großhandelsstrompreises ist eng an die Gaspreise geknüpft. Die Szenarien der Strompreisprognose zeigen deutlich, dass wir bis 2030 mit spürbar höheren Strompreisen als vor der Energiekrise konfrontiert sind. Nur mit Hilfe eines Industriestrompreises kann sich der Wirtschaftsstandort Deutschland während der Transformation im internationalen Wettbewerb behaupten“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

In der vbw Strompreisprognose werden die Entwicklungen des Großhandelsstrompreises bis ins Jahr 2050 in drei Szenarien prognostiziert. Die errechneten Preispfade variieren im Jahr 2025 zwischen 264 Euro pro Megawattstunde (MWh) im oberen Preisband und 98 Euro/MWh im unteren. „Im mittleren und wahrscheinlichsten Szenario, gehen wir davon aus, dass wir weiter verstärkt Flüssigerdgas-Importe über die neuen deutschen Terminals beziehen. In diesem Szenario liegt der Großhandelsstrompreis bei 128 Euro/MWh im Jahr 2025. Bis 2030 sinkt er laut Prognose zwar auf 76 Euro. Insgesamt wird der Großhandelsstrompreis in den 20er Jahren jedoch weit von einem international wettbewerbsfähigen Niveau entfernt bleiben. Dies zeigt die Notwendigkeit eines Industriestrompreises gerade in diesem Zeitraum, bis die preisdämpfende Wirkung der erneuerbaren Energien wirklich greift“, so Brossardt.

Die Ergebnisse der Strompreisprognose verdeutlichen aus Sicht der vbw, dass der Ausbau aller erneuerbaren Energienund der Stromnetze schneller umgesetzt werden muss. „Die Analyse zeigt, dass die erneuerbaren Energien den Strompreis dämpfen. Daher braucht der Ausbau viel mehr Tempo als bisher. Damit der Strom auch dort ankommt, wo er benötigt wird, müssen zudem die großen Stromtrassen und regionalen Verteilnetze ohne weitere Verzögerungen realisiert werden“, fordert Brossardt.

Brossardt weiter: „Obwohl wir möglichst viel Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen müssen, brauchen wir auch zusätzliche Gaskraftwerke, die auf Wasserstoff umgerüstet werden können, um unsere Versorgung in jeder Stunde zu sichern. Für eine Balance aus Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit ist daher ein neues Strommarktdesign mit einem effizienten Kapazitätsmechanismus notwendig, der die Bereitstellung ausreichender Backup-Kapazitäten für die Investoren attraktiv macht, ohne dass enorme Preisspitzen den Strompreis belasten. Hier brauchen wir dringend eine Lösung, die Planungssicherheit für alle schafft. Auch die Ausschreibungen für neue Gaskraftwerke im Rahmen de

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