Kanzlerin Merkel besuchte Lapp Gruppe auf der Hannover Messe

Über ein Viertel der großen deutschen Familienunternehmen hat in den vergangenen drei Jahren ein völlig neues Produkt auf den Markt gebracht. Das ergibt die Befragung „Die größten Familienunternehmen in Deutschland“, die der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und die Deutsche Bank gemeinsam mit dem Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn jährlich veröffentlichen. Jedes zweite große Familienunternehmen hat im selben Zeitraum durch Innovationen die eigene Produktpalette erweitert, gut 60 Prozent haben die Produkte und Dienstleistungen verbessert. An der Umfrage nahmen rund 380 der 4500 größten Familienunternehmen in Deutschland teil, die mindestens 50 Millionen Euro im Jahr umsetzen.

Hoher Verwaltungsaufwand bremst Innovationskraft

Deutschlands größte Familienunternehmen zählen damit zu den besonders innovativen Arbeitgebern der Republik: Sie investierten 2015 bundesweit durchschnittlich 3,1 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung, in der Gesamtwirtschaft lag der Anteil bei 2,8 Prozent. Weit mehr als ein Drittel der Unternehmen plant, diese Ausgaben im laufenden Jahr noch zu steigern. Die sozialen, arbeitsrechtlichen und steuerlichen Bedingungen in Deutschland sowie die Energiewende wirken sich laut Umfrage jedoch tendenziell negativ auf die Investitionen aus. Dies ist wichtig, da der größte Teil im Inland investiert wird: So gaben Familienunternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten im vergangenen Jahr 4,9 Prozent des Umsatzes im Inland aus, gegenüber 2,4 Prozent im Ausland.

Fremdfinanzierung stützt – Fachkräftemangel hemmt

Nahezu acht von zehn Arbeitsplätzen werden aktuell in Deutschland bereitgestellt. Rund 45 Prozent der befragten Unternehmen planen, in diesem Jahr neue Mitarbeiter einzustellen. Mehr als jedes fünfte Unternehmen gibt an, der Fachkräftemangel hemme sie dabei, noch mehr zu forschen. Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten bewerten die Unternehmen dagegen als gut. Der Bankkredit bleibt dabei mit mehr als 55 Prozent die mit Abstand wichtigste Quelle der Fremdfinanzierung.
Die Digitalisierung wirkt sich ebenfalls auf die Investitionen der größten Familienunternehmen aus: „Die Mehrheit von ihnen plant, zukünftig noch mehr Geld in die elektronische Steuerung zu investieren, um etwa Produktionsanlagen an neue technischen Anforderungen anzupassen“, berichtet Friederike Welter, Professorin an der Universität Siegen und Präsidentin des IfM Bonn.
Die Ergebnisse der Befragung finden Sie hier.” _blanc
Quelle: BDI

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