Elektromobilitätsinitiative fordert attraktivere Stromtarife für Elektroautos

Das Technologieprogramm IKT für Elektromobilität II hat attraktivere Stromtarife für Elektroautos gefordert: „Der Kostennachteil der Elektroautos kann über flexible Stromtarife deutlich reduziert werden“, sagte Patrick Ester, Projektleiter beim VDE Verband der Elektrotechnik und Elektronik bei einem Pressegespräch in Berlin. Besondere Stromtarife würden Elektroautofahrer motivieren Ladevorgänge auf Zeiten günstiger Stromerzeugungskosten zu verlegen und ihre Akkus als Energiespeicher zur Pufferung von Erzeugungsspitzen im Stromnetz zur Verfügung zu stellen. Wenn Elektrofahrzeuge intelligent an das Stromnetz angebunden werden, reduzieren sich die Kosten der Stromversorger für den Netzausbau. „Diese Kostenvorteile sollten über variable Fahrstromtarife an die Elektroautonutzer weiter gegeben werden“, so Ester.
Das Technologieprogramm ITK für Elektromobilität legte am Dienstag in Berlin ein 36seitiges Positionspapier mit zehn Handlungsempfehlungen zur Förderung der Elektromobilität vor. Das von mehr als 30 Experten erstellte Dokument wird am Donnerstag auf dem Kongress „Innovations(T)Raum Elektromobilität“ in Stuttgart dem Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Matthias Machnig, übergeben. Anschließend stellt sich der Staatssekretär im Rahmen einer Podiumsdiskussion den Fragen der Experten.
Die Elektromobilitätsinitiative hält zusätzliche finanzielle Anreize für notwendig, um der Elektromobilität zum Durchbruch zu verhelfen. Die finanziellen Vorteile einer Sonderabschreibung (Sonder-AfA) von 50 Prozent würden überschätzt und könnten den Kostennachteil von Elektrofahrzeugen nur begrenzt ausgleichen, so die Experten. Weiterer zentraler Eckstein ist der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur. „Das Vertrauen in eine verlässliche, öffentliche Ladeinfrastruktur entscheidet mit über den Erfolg der Elektromobilität“, heißt es im Positionspapier: „Im aktuell frühen Marktstadium ist die Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum jedoch nur in geringem Maß verfügbar.“
Die öffentliche Hand sollte außerdem für ihre Fuhrparks mehr Elektrofahrzeuge anschaffen und über eine behördenübergreifende, gemeinsame Nutzung von Elektrofahrzeugen die Wirtschaftlichkeitsschwelle senken. Unter den rund drei Millionen Fahrzeuge in öffentlichen Flotten und Fuhrparks sind bisher nicht einmal 10.000 Elektroautos.
Das vollständige „Positionspapier IKT für Elektromobilität“ finden Sie hier als PDF
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)

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