Wie geht der Elektrogroßhandel mit der Corona-Krise um?

Nicht nur in der Elektroindustrie, auch im Elektrogroßhandel hat sich die ElektroWirtschaft anlässlich der aktuellen Situation umgehört. Die Situation ändert sich fast stündlich. Die ElektroWirtschaft unterstützt Sie dabei, den Überblick zu behalten. Gerade in dieser Zeit entstehen Fragen: Gibt es Lieferengpässe und wie stemmt man solch eine Herausforderung? Wir aktualisieren den Beitrag laufend, bleiben Sie dabei!

Thomas Moczigemba, Sprecher der EFG-Gruppe:

Merken Sie bereits Lieferengpässe seitens der Lieferanten? Wie gehen Sie mit der aktuellen Situation um?

“Wir spüren die besondere Situation, die uns als Elektrofachgroßhandel genauso betrifft wie unsere Lieferanten, Kunden und die gesamte Gesellschaft. Allerdings sind wir weiterhin voll lieferfähig und stehen in engem Austausch mit unseren Partnern. 

Das Corona-Virus stellt unser Land und unser aller Leben derzeit vor besondere Herausforderungen, denen wir uns als Gruppe bestmöglich stellen. Die Informationslage ist hoch dynamisch, von Tag zu Tag gibt es neue Entwicklungen und behördliche Anordnungen, denen wir selbstverständlich umgehend Folge leisten. Grundsätzlich ist unser Ziel, so viel Kontinuität und Beständigkeit wie möglich aufrecht zu erhalten. Als Elektrofachgroßhandel sowie als Arbeitgeber nehmen wir unsere gesellschaftliche Verantwortung sehr ernst. Wir müssen unseren Beitrag dazu leisten, dass unsere Kunden weiterhin die Sicherheit und den Zugang zu allen notwendigen Materialien, Werkzeugen und dem notwendigen Know-how haben, damit sie handlungsfähig bleiben. Das natürlich unter strikter Einhaltung aller aktuell gebotener und vorgegebener Hygiene- und Schutzmaßnahmen im Sinne unserer Verantwortung für unsere Mitarbeiter, unsere Kunden sowie die Gesellschaft. Jeder Tag bringt aktuell neue Veränderungen in Deutschland. Als Zusammenschluss von 19 inhabergeführten Familienunternehmen sind wir dafür sehr gut aufgestellt und können regional und lokal schnellstmöglich reagieren. Das oberste Gebot der Stunde heißt in diesen Zeiten situationsgerechtes und besonnenes Agieren. Genau nach dieser Maxime handeln wir in der Gruppe wie in jedem einzelnen Partnerhaus.”

Dr. Stefan Stegemann, Vorsitzender der Geschäftsführung Sonepar Deutschland GmbH:

Merken Sie bereits Lieferengpässe seitens der Lieferanten? Wie gehen Sie mit der aktuellen Situation um?

“Sonepar steht in ständigem Austausch mit Lieferanten und Partnern, um mögliche Versorgungsengpässe schnellst möglich zu erkennen. Aktuell bemerken wir noch keine größeren Lieferengpässe seitens der Lieferanten. Zudem sind unsere Zentrallager voll bestückt und die Lieferfähigkeit von Sonepar ist ebenfalls nicht eingeschränkt. Sollte es doch bei einzelnen Produkten zu Engpässen kommen, können unsere Mitarbeiter in den meisten Fällen Alternativprodukte anderer Hersteller anbieten.

Die aktuelle Situation stellt selbstverständlich auch uns auf die Probe. Wir haben alle notwendigen Maßnahmen umgesetzt, um Mitarbeiter, Kunden und Partner bestmöglich zu schützen und dennoch den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Abholungen in unseren Niederlassungen sind weiterhin möglich, es wurden jedoch beispielsweise feste Abholbereiche definiert und Hinweise zu Hygienevorschriften und Verhaltensregeln aufgestellt. In den Hauptverwaltungen, Zentrallagern und Transitpunkten sind Unternehmensfremde (Kunden, LKW-Fahrer, Dienstleister) nur zugelassen, wenn diese zur Aufrechterhaltung des Betriebes aus rechtlicher oder technischer Sicht erforderlich sind. Zahlreiche Mitarbeiter arbeiten zudem aus dem Homeoffice. Außerdem haben wir Notfallpläne für alle Bereiche für den Fall vorsorglicher oder behördlich angeordneter Quarantänemaßnahmen definiert, um die Leistungsfähigkeit von Sonepar vor allem in den Zentrallagern und Niederlassungen sicherzustellen und die wirtschaftlichen Folgen möglichst gering zu halten.”

Jens Wehran, Geschäftsführer Rexel Germany:

Merken Sie bereits Lieferengpässe seitens der Lieferanten? Wie gehen Sie mit der aktuellen Situation um?

“Diese Krise ist eine große Herausforderung für alle. Unsere höchste Prämisse ist die Warenverfügbarkeit für unsere Kunden sicherzustellen. Daher stehen wir in sehr engem Kontakt mit all unseren Lieferanten.
Derzeit haben wir keine aktuellen Lieferengpässe und sind wie gewohnt aus einem der größten Elektrogroßhandelssortimente in Deutschland lieferfähig. Um eine zuverlässige Lieferkette zu gewährleisten, können wir außerdem auf unsere, bereits im vergangenen Jahr, ausgebaute Logistikstruktur zurückgreifen. Sollte es allerdings zu Engpässen bei einem Hersteller kommen, ist Rexel dank der Bandbreite des verfügbaren Sortiments, in der komfortablen Lage, Alternativprodukte anbieten zu können.

In allen Unternehmensbereichen haben wir vielfältige Schutzmaßnahmen, wie verschärfte Hygienemaßnahmen, Reiserestriktionen und Homeoffice Arbeitsplätze implementiert, um sowohl unsere Kunden und Lieferanten, wie auch unsere Mitarbeiter bestmöglich vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen. Wir folgen hier strikt den Empfehlungen der deutschen Gesundheitsbehörden und den staatlichen Anweisungen.
In unserer Organisation haben wir uns bestmöglich auf die aktuelle sehr herausfordernde Situation eingestellt und stehen unseren Kunden und Lieferanten wie gewohnt als verlässlicher Partner zur Seite.”

Die Alexander Bürkle GmbH & Co. KG informiert auf der Website ebenfalls über die aktuelle Situation:

Wir haben den Arbeitsalltag bei Alexander Bürkle neu organisiert. So können wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schützen und trotzdem für Sie da sein.  Im Vertrieb wurde unser Team aufgeteilt, um die Auftragsannahme aufrechtzuerhalten. Teilweise haben wir dafür Homeoffice-Arbeitsplätze eingerichtet. Wenn Sie also eine Weiterleitung auf eine unbekannte Rufnummer erhalten, wird Sie dort natürlich trotzdem ein Alexander Bürkle-Mitarbeiter begrüßen. Die Außendienstmitarbeiter arbeiten momentan ebenfalls im Homeoffice und halten den Kontakt zu Ihnen über das Telefon und per E-Mail, FaceTime und Skype. 

Für Ihre Bestellungen stehen Ihnen selbstverständlich weiterhin unser OnlineShop wie auch unser Vertriebsinnendienst zur Verfügung. In der Logistik haben wir ebenfalls Anpassungen am Schichtmodell vorgenommen, um die Belieferung abzusichern. Dies hat Auswirkungen auf die Bearbeitungszeiten bei Schnitten von Kabel & Leitungen. Das heißt, bis auf Weiteres können Schnitte von Kabel & Leitungen nur noch bei Bestellung bis 13:45 Uhr am selben Arbeitstag bearbeitet und am nächsten Arbeitstag ausgeliefert werden. → Bei Bestellung nach 13:45 Uhr erfolgt die Bearbeitung am nächsten und die Belieferung am übernächsten Arbeitstag. Unsere Belieferung zu Ihnen wird weiterhin aufrechterhalten. Wir sind in engem Austausch mit unseren Lieferanten, die uns ihre Liefersituation tagesaktuell zur Verfügung stellen. Da sich auch hier täglich Änderungen ergeben können, bitten wir Sie aktuell die Nachfragen direkt an uns zu stellen. Vorsorglich haben wir unsere Lagerbestände aufgestockt. Wir bitten um Verständnis, dass wir außerdem große Bestellmengen direkt bei unseren Lieferanten ordern, um so die Belieferung für alle Kunden gewährleisten zu können.”

Die Adalbert Zajadacz GmbH & Co. KG informiert online ebenfalls:

“Die allgemeine Situation stellt auch uns vor neue Herausforderungen, denen wir uns bereits seit einigen Wochen aktiv stellen.
Wir glauben daher, dass wir alles in unserer Macht stehende getan haben, um unsere Kunden, unsere Mitarbeiter*innen und unser Unternehmen bestmöglich zu schützen und auf die sich sehr dynamisch verändernde Lage einzustellen.
Wir haben bereits vor 14 Tagen damit begonnen, die einzelnen Bereiche unseres Unternehmens von einander zu entkoppeln. Außerdem haben wir entschieden, dass der Außendienst Ihre Betreuung bis auf Weiteres telefonisch und per Mail von seinem mobilen Arbeitsplatz aus koordiniert und von uns aus keine Besuche stattfinden. Sollte es jedoch die Situation erfordern, dass Sie eine persönliche Betreuung wünschen, ist unser Außendienst selbstverständlich wie gewohnt kurzfristig bei Ihnen vor Ort. In unserer Logistik haben wir das Schichtmodell ausgeweitet, damit im Falle eines Falles noch genügend Mitarbeiter zur Verfügung stehen, um unsere Logistik und den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten.” Hier das Statement weiterlesen.

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