„Durch antizyklische Investitionen Geld sparen“

Ulrich Bettermann führte in den letzten 50 Jahren OBO Bettermann zu einem erfolgreichen, weltweit agierenden Unternehmen. Der Verwaltungsratspräsident der OBO Group spricht im Interview mit der ElektroWirtschaft darüber, nicht alles in Moll zu sehen, sondern stattdessen positiv in die Zukunft zu blicken. Er redet über große Bauinvestitionen, Schritte zu mehr Nachhaltigkeit und die bevorstehende Light + Building.

ElektroWirtschaft: Bei OBO Bettermann trifft regionale Verbundenheit auf internationale Präsenz mit acht weltweiten Produktionsstandorten. Am Hauptstandort in Menden-Lendringsen investiert OBO aktuell 60 Millionen Euro für eine Erweiterung. Sie bauen eine 20.000 Quadratmeter große Multifunktionshalle und schaffen 200 neue Arbeitsplätze. Wie laufen die Vorbereitungen beziehungsweise die Bauarbeiten?

Ulrich Bettermann: Wir haben 30 Jahre versucht dieses Grundstück zu erwerben, das direkt an unser Metallkompetenzzentrum angrenzt. Jetzt ist es uns endlich gelungen! Zwei kleinere Hallen sind bereits seit November fertig. Für unser 20.000 Quadratmeter großes, modernes Logistiklager warten wir gerade noch auf die Baugenehmigung. Bis Ende 2024 möchten wir das fertigstellen. Das neue Lager bietet uns dann die Möglichkeit, mit
elektronisch und autonom fahrenden Fahrzeugen die Wege abzuwickeln. An unserem Standort in Menden-Bösperde investieren wir noch einmal zehn Millionen Euro. Dort bauen wir die drei neuen Produktionsbereiche Stanztechnik, Verpackung und Installationssäulen. Zwischen den bestehenden Extrusionsproduktionsbereichen und der neuen Extrusion sowie der Logistik schaffen wir eine direkte Anbindung über zwei mannlose Transportsysteme via „Highways“. Dadurch sparen wir uns etwa sechs Stapler.

ElektroWirtschaft: Bauen Sie noch weitere Standorte aus?

Ulrich Bettermann: Wir investieren nicht nur in Deutschland, sondern auch an unserem ungarischen Standort in Bugyi, wo wir 10,5 Hektar Fläche erworben haben. Wir errichten dort eine neue Multifunktionshalle über 30.000 Quadratmeter sowie eine neue Galvanik, die wir uns damit nun ins Haus holen. Eigentlich wollten wir die Galvanik in Menden umsetzen. Doch dies hätte dreieinhalb Jahre Genehmigungszeit in Anspruch genommen!
Dann habe ich mit dem ungarischen Außenminister gesprochen und er hat uns jetzt im Januar mitgeteilt, dass wir für September/ Oktober 2024 die Bagger bestellen können und eine Baugenehmigung nach EU-Recht erhalten. In Menden ist eine der weltweit modernsten Tauchverzinkungsanlagen und in Ungarn betreiben wir weitere zwei solcher Anlagen, aber die galvanische Verzinkung wird dann zukünftig nur in Ungarn stattfinden und wir benötigen keine Lohnverzinker mehr.In den zwei Jahren der Fertigstellung investieren wir in Ungarn 120 Millionen Euro.

Das komplette Interview lesen Sie in der ElektroWirtschaft 3-2024.

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