Energie sparen: Verbände stärken Regierung den Rücken

Neun Wirtschaftsverbände haben einen gemeinsamen Appell veröffentlicht. Sie fordern: „Gemeinsam mehr Energie sparen!“ Damit unterstützen sie deutlich den Kurs der Bundesregierung.

Schon heute seien die dramatisch gestiegenen Energiepreise für viele Menschen und Unternehmen kaum noch zu stemmen, erklärten die Verbände in ihrem Aufruf. Damit auch im nahenden Winter Wohnungen und Betriebe gleichermaßen sicher mit Energie versorgt werden können, müsse der Energieverbrauch in allen Sektoren in den kommenden Wochen effektiv gesenkt werden. 

Der Appell ist zugleich eine recht deutliche Kritik an der langjährigen Politik einer CDU-geführten Regierung. „Heute zeigen sich die fatalen Folgen der politisch verantworteten Delle beim Zubau der Erneuerbaren Energien in der vergangenen Legislatur“, sagt etwa Simone Peter, Präsidentin des Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE).

Und Markus Jerger, Vorsitzender des Bundesverbandes Der Mittelstand, sagt: „Damit unsere Wirtschaft auch in diesen herausfordernden Zeiten nachhaltig wachsen kann, muss unser Energieverbrauch in allen Bereichen sinken. Der deutsche Mittelstand fußt auf den Werten der gemeinsamen Verantwortung und Solidarität.“ Das bedeute in diesem Fall, den Energieverbrauch zu senken und CO2-Emissionen nicht zu kompensieren, sondern zu reduzieren.

„Wir müssen es gemeinsam schaffen“, sagt Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer beim Handelsverband Deutschland. In dem Verband sind viele Unternehmer, die traditionell eher konservativen oder liberalen Politikern nahestehen. Genth sagt, man müsse „noch effizienter und noch sparsamer zu werden – für den Klimaschutz sowie für mehr wirtschaftliche Unabhängigkeit und damit für mehr Verlässlichkeit und Stabilität bei der Energieversorgung“. 

Weitere Unterzeichner des Statements sind die Verbände BAUM, BKWK, BNW, DENEFF und der VIK. Bemerkenswert daran ist, dass es in Teilen den Aussagen der politischen Opposition, etwa der FDP, widerspricht. Diese pocht auf die Freiheit des Einzelnen und fordert vor allem Subventionen für die Wirtschaft und Staatshilfen für Verbraucher. Das jüngste Beispiel, dass diese Politik nicht immer erfolgreich ist, war die Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe, die kaum zur Entlastung bei den Autofahrern geführt hatte.

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