Die Nachfrage nach Sicherheitstechnik wächst

Egal ob Schutz vor Einbruch oder Brand, eine Videoüberwachung oder Zutrittskontrolle – die Nachfrage nach elektronischer Sicherheitstechnik zieht an. Im vergangen Jahr ist die Branche um 4,5 Prozent auf knapp fünf Milliarden Euro gewachsen. Wegen der Corona-Pandemie wurde offenbar vieles aufgeholt, was zuvor versäumt wurde.

„Im vergangenen Jahr hat sich die Sicherheitstechnik in Deutschland in der Summe deutlich erholt und nähert sich beim Umsatz der Fünf-Milliarden-Grenze“, sagt Dirk Dingfelder, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Sicherheit. „Viele Immobilieneigentümer und -betreiber haben während der Corona-Pandemie ihre Technik modernisiert und bereits anstehende Investitionen umgesetzt“, ergänzt Norbert Schaaf, Vorstandsvorsitzender des BHE Bundesverband Sicherheitstechnik.

Kein Investitionsstau zu spüren

Insbesondere Dienstleistungen haben einen erheblichen Anteil am Wachstumsschub des vergangenen Jahres. „Der mona­telange Corona-bedingte Lockdown ermöglichte es in vielen Fällen, Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten an sicherheitstechnischen und sonstigen Anlagen durchzuführen“, so Dingfelder. „Unter dem Strich wurden deutlich mehr Projekte zusätzlich umgesetzt als zurückgestellt.“

Mit der gestiegenen Nachfrage spürt die Branche allerdings den Fachkräftemangel noch stärker. Dieser nehme auf allen Wertschöpfungsstufen zu. Zudem belasten Engpässe bei elektronischen Komponenten aller Art die Branche.

Blick in die einzelnen Gewerke

Der Umsatz mit Brandmeldetechnik ist 2021 um 4,1 Prozent auf knapp 2,3 Milliarden Euro gestiegen. Das mit Abstand größte Gewerk der Sicherheitstechnik ist stark von der Baukonjunktur abhängig. Am stärksten gewachsen sind die Sprachalarmanlagen mit einem Plus von fast 14 Prozent auf 130 Millionen Euro. Videosysteme legen um 7,7 Prozent auf 700 Millionen Euro zu. Die Zutrittssteuerung kommt mit einem Plus von 8,8 Prozent auf 420 Millionen Euro. Überfall- und Einbruchmeldeanlagen schaffen nur einen leichten Zuwachs von 0,6 Prozent auf 875 Millionen Euro, drehen damit aber den Negativtrend aus dem Vorjahr in ein leichtes Plus. Erstmals separat ausgewiesen werden in der Statistik die Rauch- und Wärmeab­zugsanlagen (RWA) mit einem Umsatz von 160 Millionen Euro.

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