Noch viel Aufklärungsarbeit

Obwohl immer mehr E-Fahrzeuge auf den Straßen zu sehen sind und überall in den Medien über E-Mobilität berichtet wird, würden sich lediglich 29 Prozent der im Rahmen einer Studie der Deutschen Energie-Agentur befragten Personen* beim Neukauf eines Autos für ein Elektrofahrzeug entscheiden.

Das Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2030 insgesamt 15 Millionen Elektrofahrzeuge auf deutsche Straßen zu bringen, lässt sich so jedoch nicht erreichen. Dabei gilt es, insbesondere im ländlichen Raum Überzeugungsarbeit zu leisten. Hier fällt die Bereitschaft zur Anschaffung eines Fahrzeugs mit einem alternativen Antrieb laut Umfrage nochmals geringer aus. Nichtsdestotrotz glaubt die Hälfte der Befragten, dass batterieelektrische Fahrzeuge im Jahr 2030 Marktführer sein werden. Nur jeder Vierte erwartet das für Brennstoffzellenfahrzeuge, lediglich zehn Prozent der Befragten für reine Verbrennungsmotoren.

Nach Ansicht der dena bedeuten die Umfrageergebnisse vor allem eines: Es braucht mehr Informationskampagnen zu den Vorteilen batterieelektrischer Antriebe und ihrer Unterhaltskosten. Großer Informationsbedarf besteht der Umfrage zufolge auch bei der Einschätzung der ökologischen Vorzüge von Elektrofahrzeugen. Die Hälfte der Befragten hält Brennstoffzellenfahrzeuge für die ökologischste Wahl. Lediglich ein Viertel sieht in batterieelektrischen Fahrzeugen die ökologischste Variante. Beim kontrovers diskutierten Thema „synthetische Kraftstoffe“ halten 60 Prozent der Befragten Verbrenner-Fahrzeuge für umweltverträglich, sofern der synthetische Kraftstoff unter Einsatz Erneuerbarer Energien hergestellt wird.

Signifikante Defizite in der Information hat die Umfrage zudem im Bereich gebrauchter Elektrofahrzeuge ausgemacht. So lehnt bislang mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Umfrageteilnehmer den Kauf eines gebrauchten Elektrofahrzeugs ab. 70 Prozent derjenigen, die angaben, sich kein gebrauchtes E-Fahrzeug zulegen zu wollen, nannten als Hauptgrund Zweifel an der Batterielebensdauer.

Ein Argument, das nach Ansicht der dena entkräftet werden kann und muss, denn die Batterietechnologie hat in den letzten Jahren erhebliche Entwicklungssprünge gemacht und der Gebrauchtwagenmarkt wird, soll die Verkehrswende gelingen, eine zentrale Rolle spielen. Die dena appelliert daher an die Politik, die Sorgen der Verbraucher ernst zu nehmen, da ansonsten – mitten im Markthochlauf der alternativen Antriebe – die Gefahr einer baldigen Ernüchterung drohe.

* Die Umfrage wurde von der Forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH (Forsa) im Dezember 2021 im Auftrag der dena durchgeführt.

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