Dr. Gunther Kegel, Präsident des ZVEI und BDI-Vizepräsident, spricht im Editorial der Novemberausgabe der ElektroWirtschaft über die Gefahren einer lähmenden Debattenkultur in Deutschland und die Notwendigkeit, wieder mehr Tatkraft, Innovationsfreude und politischen Mut zu entwickeln.
Deutschland redet zu viel – über Krisen, über Regeln, über das, was nicht geht und was folglich reguliert werden muss. Dabei vergessen wir, dass aus Reden und Regeln keine Zukunft erwächst und auch kein gesellschaftlicher Wohlstand.
Davon müssen wir schleunigst wegkommen. Wir müssen wieder „machen“. Gestaltung und Unternehmertum leben vom Ehrgeiz, vom Entdeckergeist, von Risiko und Zuversicht. Wer kein positives Bild von der eigenen Zukunft hat, keine Idee von Wachstum und Verbesserung, der wird sich auch nicht aufmachen zu neuen Lösungen. Er wird allenfalls versuchen, den Status Quo zu sichern. Dabei hätte Deutschland weiterhin ausreichend Potenzial, aus dieser Litanei auszubrechen. Doch anstatt bei Rückschlägen den Kurs zu korrigieren, ohne das Ziel zu ändern, verzagen wir schnell und suchen Halt im Gewohnten oder Gewöhnlichen. Bedauerlicherweise gilt das nicht zuletzt in entscheidenden Zukunftsfeldern wie der Energiewende oder Elektromobilität.
Beschlossene Entwicklungen wie etwa der Smart Meter-Rollout werden immer wieder neu diskutiert. Und zwar nicht, weil das Ziel falsch wäre, sondern weil der Weg dorthin in Frage gestellt wird. Dinge auf den Prüfstand zu stellen ist richtig, aber daraus regelmäßig politische Kehrtwenden zu erzeugen, schürt Unsicherheit, aus der Zurückhaltung folgt.
Mit Blick auf unsere Branche bin ich überzeugt: Deutschland kann
mehr! Die Elektro- und Digitalindustrie steht als Zugpferd bereit.
Das gesamte Editorial finden Sie in der neuen Ausgabe der ElektroWirtschaft: 11/2025.








