Wirtschaftskrise drückt auf das Arbeitsklima

Geht es einem Unternehmen wirtschaftlich schlecht, leidet auch das Miteinander: Beschäftigte in krisengeplagten Firmen geben dem Arbeitsklima im Schnitt die Schulnote 3,0, in Unternehmen ohne wirtschaftliche Sorgen hingegen eine 2,6 – wie eine aktuelle Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt.

Die Wirtschaftskrise hat den Arbeitsmarkt erreicht. Die Zahl der Arbeitslosen kletterte im August erstmals seit zehn Jahren über die Drei-Millionen-Marke. Das macht sich in den Betrieben bemerkbar. Zwar bewerten die meisten Beschäftigten das Arbeitsklima positiv, doch es gibt deutliche Unterschiede: So finden 53 Prozent der Mitarbeiter in Unternehmen ohne wirtschaftliche Sorgen das Arbeitsklima gut oder sehr gut. In krisengeschüttelten Firmen sind es nur 34 Prozent. 

Belastungsprobe für Führungskräfte 

Besonders belastet ist das Verhältnis zu den Führungskräften: Rund 16 Prozent der Beschäftigten in wirtschaftlich angeschlagenen Firmen bewerten die Zusammenarbeit mit ihren Chefs als mangelhaft oder ungenügend – mehr als doppelt so viele wie in Betrieben ohne wirtschaftliche Sorgen. Auch das Miteinander leidet: Die meisten sagen, dass sie gut oder sehr gut mit ihren Kollegen auskommen. Doch in Unternehmen mit einer schlechten Wirtschaftslage geben rund sechs Prozent dem Kollegenkreis nur die Noten „mangelhaft oder ungenügend “. 

Zusammenarbeit wichtig für die Resilienz 

„Die wirtschaftlich angespannte Lage schlägt unmittelbar auf das Betriebsklima durch“, so IW-Arbeitsmarktexpertin Andrea Hammermann. „Führungskräfte müssen auch Kosten senken, doch wer dabei die Sorgen von Mitarbeitern im Auge behält, tut sich mit der Krisenbewältigung leichter“, so Hammermann. Gerade in schwierigen Zeiten sei ein gutes Miteinander ein entscheidender Resilienzfaktor – für Unternehmen wie für Beschäftigte. 

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