Die ElektroWirtschaft wird 70 Jahre alt, das Unternehmen Mennekes feiert sogar 90-jähriges Bestehen. Beide Familienunternehmen werden heute in vierter bzw. dritter Generation geführt. Im Gespräch blicken Gudrun Arnold-Schoenen und Walter Mennekes auf gemeinsame Wegmarken zurück und sprechen darüber, was eine vertrauensvolle Partnerschaft zwischen Industrie und Fachverlag ausmacht.
ElektroWirtschaft: Können Sie sich noch an Ihre erste Begegnung
erinnern?
Walter Mennekes: Das ist gar nicht so leicht zu sagen. Ich bin 1975 in die Firma eingetreten. Ein prägendes Erlebnis war sicher unser 50-jähriges Firmenjubiläum 1985, zu dem prominente Gäste wie Kurt Biedenkopf kamen. Für die musikalische Unterhaltung sorgte Dschinghis Khan, und wir schalteten unsere erste Anzeige in der ElektroWirtschaft. Im Rahmen dessen gab ich auch mein erstes Interview. Damals gab es weder Handy noch Internet, keine Autobahn ins Sauerland und Telefonieren war teuer. Die ElektroWirtschaft war für uns daher ein wichtiger Kontakt vom abgeschiedenen Sauerland zur Außenwelt, um als Unternehmen überhaupt wahrgenommen zu werden. Gerade weil man nur einmal im Jahr zur Hannover Messe fuhr, waren kontinuierliche Kontakte über die Fachpresse entscheidend.
Gudrun Arnold-Schoenen: Ich habe 1982 im Familienunternehmen angefangen – als junge Frau. Zuvor war ich bei Springer und Gruner + Jahr, zuletzt in der Verlagsleitung von Schöner Wohnen und Brigitte. Die Entscheidung, ins Unternehmen meines Großvaters einzusteigen – er hatte die Druckerei 1911 gegründet – fiel bewusst: Bei den großen Verlagshäusern wäre ich nur ein kleines Rädchen geblieben. Als Frau war der Aufstieg damals, wie heute teils noch, deutlich schwieriger. Mein Vater brauchte Unterstützung, und mir war klar, dass ich hier mehr bewirken konnte. Walter Mennekes war von Anfang an präsent – es gab keine Branchenveranstaltung ohne ihn. Wir kennen uns seit 40 Jahren. Der persönliche Austausch war für uns beide zentral – sei es bei Messen, Firmenbesuchen oder Branchentreffen. Das war damals viel intensiver als heute und hat unsere Unternehmen maßgeblich geprägt.
ElektroWirtschaft: Welche Meilensteine waren für Sie jeweils besonders prägend in den letzten 70 Jahren – für das Unternehmen Mennekes und für den Fachverlag?
Walter Mennekes: Für Mennekes gab es mehrere wegweisende Meilensteine. Einer der frühesten war die Umstellung von Flach- auf die international genormte Rundsteckvorrichtung – mit farblicher Codierung für unterschiedliche Spannungen: Rot stand für 380 Volt und Blau für 230 Volt. Das war revolutionär, obwohl es anfangs belächelt wurde. Ein weiterer Meilenstein war die Erfindung des Phasenwenders mit VDE-Zeichen. Dafür mussten wir gemeinsam mit dem VDE eigene Prüfbestimmungen entwickeln. 1990 begannen wir den Firmennamen Mennekes auf das Produkt zu schreiben. Und schließlich kam der Typ-2-Stecker für Elektromobilität hinzu, den wir vor rund zwölf Jahren entwickelten. Wir gaben Patente und Schutzrechte frei, um den europäischen Standard voranzubringen. Heute gilt er als Synonym für Mennekes. Diese Entwicklung hat unser Unternehmen international noch stärker gemacht: Mit einem Exportanteil von über 50 Prozent steht „Mennekes – made in Germany“ heute weltweit für Qualität.
Das gesamte Interview finden Sie in der Jubiläumsausgabe der ElektroWirtschaft: 07/2025.