Mit neuen Messeformaten in Saudi-Arabien, China und Italien stärkt die Messe Frankfurt ihr internationales Netzwerk im Bereich Licht, Gebäudetechnik und Sicherheit. Die Light + Intelligent Building Middle East in Dubai spielt dabei eine zentrale Rolle als regionaler Wachstumstreiber. Über die aktuelle Marktdynamik, strategische Ziele und Chancen für deutsche und europäische Unternehmen sprach die ElektroWirtschaft mit Johannes Möller und Nathan Waugh.
ElektroWirtschaft: Herr Möller, Herr Waugh, Sie sind beide für internationale Messeaktivitäten im Bereich Licht, Gebäudetechnik und Sicherheit zuständig. Wie würden Sie die aktuelle Dynamik in diesen Märkten beschreiben?
Johannes Möller: Die Situation ist herausfordernd. Messen spiegeln die Märkte wider und in Europa erleben wir aktuell einen deutlichen Rückgang im Bauwesen. Das wirkt sich auf die gesamte Branche und damit auch auf unsere Leitmessen aus. Hinzu kommen zahlreiche weltweite Krisen, Kriege, Zölle und Steuern. All das bremst den internationalen Austausch, und offene Märkte sind für unser Geschäftsmodell essenziell. Gerade deshalb ist unsere Strategie, weltweit auf ein starkes, breit aufgestelltes Portfolio zu setzen, wichtiger denn je. Sie ermöglicht es uns, unseren Kunden in verschiedenen Regionen Plattformen zu bieten.
Nathan Waugh: Auch im Nahen Osten spüren wir die Auswirkungen globaler Handelsprobleme, doch diese werden durch enorme Wachstumschancen mehr als ausgeglichen. Die Region erlebt eine außergewöhnliche Dynamik, insbesondere im Licht- und Smart Building-Sektor. Wir sehen eine starke Konvergenz. Riesige Neubau- und Gigaprojekte, vor allem in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten, treiben die Nachfrage an. Diese Projekte verschieben Budgets und setzen neue Maßstäbe in der Gebäudetechnik. Zwar stehen einige Premiumanbieter hinsichtlich Margen unter Druck, doch insgesamt ist die Stimmung äußerst positiv. Die Regierungen investieren massiv und viele dieser Projekte haben internationale Strahlkraft.
ElektroWirtschaft: Welche Rolle spielt die Light + Intelligent Building Middle East (12. bis 14. Januar 2026) in diesem internationalen Messeverbund und was unterscheidet sie von der Light + Building in Frankfurt?
Nathan Waugh: Frankfurt ist der strategische Anker, der die globale Branche antreibt. Im Nahen Osten erleben wir jedoch eine andere Dynamik. Hier geht es stärker um konkrete Beschaffungen, da zahlreiche Projekte in der Umsetzung sind. Forschung, Entwicklung und insbesondere Smart City-Konzepte treiben die Märkte voran. Spannend ist zudem der wachsende Fokus auf Nachrüstung. So sollen allein in Dubai bis 2030 rund 30.000 Gebäude modernisiert werden, um neue intelligente Gebäudetechnologien zu integrieren. Dadurch entsteht eine enorme Retrofit-Industrie, das ist der entscheidende Unterschied zu Frankfurt.
Das gesamte Interview finden Sie in der neuen Ausgabe der ElektroWirtschaft: 12/2025.








