Für den Euroraum prognostizieren die Institute Zuwächse von einem Prozent und im kommenden Jahr von 1,3 Prozent. Diese Werte liegen etwas über den Zahlen aus dem OECD-Zwischenbericht vom März 2025 und dem IWF-Ausblick vom Frühjahr 2025.
Gleichzeitig bleibt das weltweite Wachstum schwach. Denn: Die vielen geopolitischen Konflikte und die unberechenbare US-Handelspolitik sorgen für anhaltende Unsicherheit. Europa ist jetzt gefragt, seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, indem es stärker in Nachhaltigkeit, digitale Infrastruktur und strategische Branchen investiert.
Reaktionen auf die US-Handelspolitik
Fast die Hälfte der AICE-Mitglieder befürwortet, dass die EU sich Initiativen anschließt, die die Dominanz des US-Dollars mindern. 40 Prozent raten dazu, besonders betroffene Branchen gezielt zu unterstützen. Eine Mehrheit spricht sich dafür aus, größere Marktöffnungen für US-Produkte zu verhindern und den Absatz nicht weiter zu fördern.
Die Studie ging auch der Frage nach, ob EU-Länder ihre Fiskalregeln lockern und höhere Staatsschulden aufnehmen sollten. Demnach sprach sich die Mehrheit der Institute gegen eine Lockerung aus, wenn damit Klimaschutz-Maßnahmen gefördert würden. Bei höheren Verteidigungsausgaben gingen die Meinungen auseinander.
„Vor allem die weltweite Unsicherheit ist ein Bremsklotz für die Wirtschaft“, sagt IW-Konjunkturchef Michael Grömling. „Umso wichtiger ist es, dass die Bundesregierung alles unternimmt, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Wer nicht weiß, wie sich Gesetze, Förderungen und Regularien in den nächsten Monaten und Jahren entwickeln, investiert nicht.“