Großstädte treiben nachhaltige Mobilitätswende voran

In den deutschen Städten wird in die Mobilität der Zukunft investiert. Die Anzahl der Ladestationen für Elektroautos ist in den Großstädten 2020 um 62 Prozent auf 4.955 gestiegen. Im Vorjahr waren es erst 3.066. Das ist das Ergebnis einer Sonderauswertung des Smart City Index, dem Digital-Ranking der 81 Städte ab 100.000 Einwohnern des Digitalverbands Bitkom. Intelligent vernetzte Mobilität und innovative Antriebskonzepte stehen in vielen Großstädten auf der Agenda. Bereits jeder achte Bus (12 Prozent) fährt mit alternativen Antrieben wie Strom oder Bioerdgas. Während in einigen Städten weiter ausschließlich Dieselbusse unterwegs sind, ist der Busverkehr in Oldenburg und Augsburg bereits nahezu vollständig klimaneutral. E-Autos bleiben aber vorerst die Ausnahme. Lediglich 0,4 Prozent des Fahrzeugbestands in Großstädten wird mit Strom betrieben. „Innovative Städte gehen bei der Mobilitätswende mit gutem Beispiel voran und bringen intelligente, vernetzte und nachhaltige Verkehrskonzepte auf Straßen und Schienen. Staus, Lärm und Umweltbelastungen gehören zu den größten Ärgernissen im urbanen Alltag und können durch den effektiven Einsatz digitaler Technologien erheblich verringert werden“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Gerade in der Mobilität werden die Potenziale der Digitalisierung sichtbar. In Vorreiterstädten wie Hamburg, München oder Aachen profitiert die Bevölkerung von smarter multimodaler Vernetzung und einem intelligenten Management von rollendem und ruhendem Verkehr.“

Weitere Ergebnisse:

  • Verwaltung: In jeder zweiten Großstadt-Behörde (49 Prozent) können Termine online gebucht werden. 2019 waren es 46 Prozent. Am häufigsten bieten Kfz-Zulassungsbehörden (85 Prozent) und Bürgerämter (84 Prozent) Online-Terminvergaben an. Untersucht wurden Bürgerämter, Standesämter, Kfz-Zulassungsstellen, Gewerbeämter und Ausländerbehörden der 81 Großstädte.
     
  • IT und Kommunikation: Nahezu alle Großstadt-Haushalte (97 Prozent) haben Zugang zu einem Internetanschluss mit mindestens 50 Mbit/s, das sind zwei Prozentpunkte mehr als 2019.
     
  • Energie und Umwelt: Jede zweite Großstadt (49 Prozent) testet intelligente Straßenbeleuchtung, die mit Umwelt- oder Verkehrssensoren, WLAN, Lademöglichkeiten für E-Autos oder adaptiver Beleuchtung ausgestattet ist. 2019 waren es 33 Prozent.
     
  • Mobilität: Jede zweite Großstadt (47 Prozent) testet intelligente Ampeln, um schnell auf Veränderungen des Verkehrsaufkommens zu reagieren, etwa durch Sensoren oder Kameras. 2019 waren es 22 Prozent.
     
  • Gesellschaft: Sechs von zehn Großstädten (57 Prozent) haben eine Open-Data-Plattform. 2019 waren es 43 Prozent. Kostenlose Geodaten stellen 86 Prozent bereit, elf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Weitere Informationen rund um Smart City finden Sie auch in der Februar-Ausgabe der ElektroWirtschaft. Jetzt am Desktop lesen oder mit unserer App – gleich downloaden.

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