Gläubiger stimmen Insolvenzplan für Ludwig Leuchten zu

Gute Nachrichten für Ludwig Leuchten: Beim Abstimmungs- und Erörterungstermin am vergangenen Freitag haben alle Gläubigergruppen dem Insolvenzplan jeweils einstimmig zugestimmt. Das Insolvenzgericht hat dies bereits bestätigt. Das Restrukturierungskonzept der Geschäftsführung wurde gebilligt: Es sieht vor, das Unternehmen aus eigener Kraft neu aufzustellen. Alternative Lösungen wie die Zerschlagung oder ein Verkauf des Unternehmens sind damit vom Tisch. Die Forderungen der Gläubiger werden mit einer Quote von 22,5 Prozent in den nächsten Wochen ausbezahlt.
In den vergangenen Monaten stellten die Geschäftsführer Florian Möckel und Erich Ludwig die Weichen für die Neuordnung des Unternehmens. Ein Drittel der Stellen wurde abgebaut, die betroffenen Mitarbeiter wechselten im August in eine Transfergesellschaft. Die Logistik, die bisher mit einem eigenen Fuhrpark erfolgte, hat das Unternehmen ausgelagert und gleichzeitig begonnen, neue EDV-Strukturen zu schaffen. Die internen Prozesse wurden gestrafft; außerdem wurde vergangene Woche die ISO 9001 ff. Zertifizierung bestätigt. Die Verträge mit Handelsvertretern wurden neu gestaltet, ein neuer Katalog und ein neuer Internetauftritt sind in Arbeit. "Außerdem haben wir neue LED-Leuchten entwickelt, mit denen wir nun an den Markt gehen", so Erich Ludwig. 
Um Entscheidungen einfacher und schneller treffen zu können, wurde die Gesellschafterstruktur des Unternehmens neu geordnet. Mit Claudius und Alexander Ludwig hat ein Zweig der Gründerfamilie seine Anteile abgegeben. Die ausscheidenden Gesellschafter leisten aber weiterhin einen Beitrag dazu, dass das Unternehmen wieder gut durchstarten kann. Alexander Ludwig hatte sich zuvor bereits aus der Geschäftsführung zurückgezogen. Der Jurist hatte 25 Jahre lang die Geschäfte und das Produktdesign des Unternehmens geprägt. Beteiligt bleiben Erich Ludwig und Günter Ludwig mit je 25,1 Prozent. Hinzu kommt mit einem Anteil von 25,1 Prozent der Restrukturierungsexperte Florian Möckel, der das Unternehmen langfristig in die Zukunft führen möchte. Die restlichen Anteile entfallen auf weitere Mitglieder der Familie Ludwig.
Ludwig Leuchten hatte am 05. Mai 2014 beim Amtsgericht Augsburg die Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens beantragt. Dieses Verfahren ermöglicht Unternehmen eine Sanierung anzustoßen und Mechanismen aus dem Insolvenzrecht zu nutzen bevor eine Zahlungsunfähigkeit eintritt. Dabei bleibt die Geschäftsführung weitgehend eigenständig und kann strategische und operative Entscheidungen selbstbestimmt treffen. Begleitet wird das Verfahren von Dr. Paul Abel als Sachwalter, der Partner der bundesweit agierenden und auf Insolvenzrecht spezialisierten Kanzlei anchor Rechtsanwälte in Augsburg ist. Zudem hat Rechtsanwalt Peter Umbach aus Augsburg als strategischer Berater für Sanierung, Umstrukturierung und Unternehmensnachfolge die Geschäftsleitung unterstützt.
Quelle: Ludwig Leuchten

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