gfu Studie: Was wünschen sich Verbraucher beim Smart Home?

Welche smarten Nutzen sich die Verbraucher tatsächlich wünschen und wo sie eher zurückhaltend sind, waren Fragestellungen einer repräsentativen europaweiten Studie, die im Auftrag der gfu Consumer & Home Electronics GmbH im Mai dieses Jahres von Value_A Marketing Intelligence durchgeführt wurde. 5.000 Haushalte in den größten europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien) wurden befragt. Die tatsächliche Nutzung smarter Funktionen hält sich aber noch in Grenzen.

Heizungssteuerung attraktiv

Erst knapp drei Prozent der Haushalte nutzen beispielsweise derzeit eine smarte Heizungssteuerung. Doch immerhin knapp 20 Prozent sagen, dass sie eine solche Funktion auf jeden Fall nutzen würden, weitere 27 Prozent sehen diese Anwendung grundsätzlich eher positiv als negativ. Die Befürworter und die Ablehner einer smarten Heizungssteuerung halten sich in Deutschland also die Waage. Jedoch ist die Offenheit für smarte Lösungen stark abhängig vom Alter der Befragten. In der Gruppe der 16 bis 39-jährigen liegt die Zustimmung, beziehungsweise Nutzung der smarten Heizungssteuerung bei 72 Prozent, bei den über 60-jährigen gerade einmal bei 31 Prozent.

Licht- und Hausgerätesteuerung noch nicht weit verbreitet

Bei weiteren smarten Nutzungsmöglichkeiten zeigt sich das Land ebenfalls gespalten. Erst zwei Prozent steuern ihr Licht per App, weitere 45 Prozent empfinden die Möglichkeit, das Licht über das Smartphone an- und abzuschalten oder die Lichtfarbe zu wählen gut. Zwei Prozent sind per App mit ihrer Waschmaschine verbunden, 34 Prozent sind offen für solch eine Anwendung. Den Kühlschrank an das Netz zu bringen, um sich über dessen Inhalt zu informieren, können sich 63 Prozent für die eigene Küche nicht vorstellen. Bei den über 60-jähigen liegt die Ablehnung für diese Funktion sogar bei fast 84 Prozent.

Vernetzte Sicherheitstechnik bei Jüngeren beliebt

Besonders gravierend fällt die altersabhängige Einstellung zu smarten Funktionen im Bereich der Sicherheitstechnik aus: Während bei den 16 bis 39-jährigen mehr als 80 Prozent durch Sensoren über Rauchentwicklung, Wasserschäden oder Zutritt in ihr Haus über ihr Smartphone alarmiert werden wollen, lehnen mehr als die Hälfte der über 60-jährigen Alarmfunktionen dieser Art ab. Ähnlich sieht es bei der Kameraüberwachung des Zuhauses aus: 70 Prozent Zustimmung oder bereits vorhandene Nutzung bei den 16 bis 39-jährigen, 63 Prozent Ablehnung bei den über 60-jährigen.

Angst vor komplexer Technik

Tatsächlich scheint es die Furcht vor zur komplexer Technik zu sein, die an mancher Stelle zu Kaufzurückhaltung führt. Ein großer Teil der Befragten sowohl in Deutschland als auch im restlichen Europa ist zwar überzeugt, dass Vernetzung dabei unterstützt, Energie zu sparen (Deutschland und Europa 39 %), die Sicherheit im Haushalt zu erhöhen (Deutschland 43 % / Europa 46 %) und den Alltag zu vereinfachen (Deutschland 37 % / Europa 42 %). Doch gleichzeitig räumen auch viele der Befragten ein, dass die zunehmende Vernetzung ihnen Sorgen bereitet, da sie sich von der komplexen Technik manchmal überfordert fühlen. 40 Prozent der Befragten in Deutschland und in Europa stimmen dieser Aussage zu. Und ein weiterer Aspekt bremst die Freude an der Vernetzung: Immerhin 59 Prozent der Europäer (61 Prozent der Deutschen) sehen die Gefahr, dass Fremde von außerhalb die Steuerung eines vernetzten Zuhauses übernehmen könnten.
Quelle: gfu

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