Geplante Obsoleszenz soll in Frankreich strafbar werden

In Frankreich ist ein neues Gesetz in Vorbereitung, das "geplanter Obsoleszenz", also der gewollten Verkürzung der Lebensdauer von Produkten, ein Ende bereiten soll.
Wie der Focus berichtet sollen nachgewiesene Fälle dort künftig als Betrug mit bis zu zwei Jahren Haft und 300.000 Euro Geldstrafe geahndet werden können. Dazu muss ein Produkt bewusst so gebaut werden, dass mit dem Ziel, neuen Umsatz zu machen, die Lebensdauer künstlich verkürzt wird. 
Der Deutschlandfunk informiert weitergehend, dass das geplante französische Gesetz definiert, dass neben dem bewussten Herbeiführen von Defekten, auch Zerbrechlichkeit, Programmierungsausfälle, technische Beschränkungen bis hin zur Nicht-Reparierfähigkeit unter die strafbewährten Delikte fallen. So geht es dem französischen Gesetzgeber nicht nur um bewusste Manipulation an Produkten zur Verkürzung der Lebensdauer, sondern auch um Fälle, in denen das ganze Gerät ersetzt werden muss, wenn nur ein Einzelteil defekt ist.Die Verbraucher sollen außerdem besser informiert werden. Auf Geräten bestimmter Preisklassen soll ein Aufkleber mit Hinweis auf die Lebensdauer Pflicht sein.
Die Elektroindustrie weist den Vorwurf, vorsätzlich Produkte mit Verfallsdatum zu produzieren, laut Focus zurück. "Qualität ist ein wichtiges Kaufkriterium", betont der Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie. "Vertrauen in die Marke und Kundenzufriedenheit ist für die Hersteller im Wettbewerb von großer Bedeutung."
Quelle: Focus Online / Deutschlandfunk

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