Exportschlager duale Ausbildung als Auslaufmodell

Die Entwicklung von Arbeit und Ausbildung hat sich entkoppelt: Während der Arbeitsmarkt in Deutschland immer neue Rekorde bei den Beschäftigtenzahlen verzeichnet, ist die Ausbildungsquote rückläufig. Besonders stark geht die Entwicklung von Ausbildung und sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung seit der Finanzkrise 2008 auseinander. Rein rechnerisch kamen 1999 6,1 Auszubildende auf je 100 Beschäftigte, 2008 waren es mit 6,5 Auszubildenden sogar noch etwas mehr. Danach gab es einen fortlaufenden Rückgang, bis im Jahr 2015 nur noch 5,1 Auszubildende auf 100 Beschäftigte kamen.

Rückgang bei Kleinst- und Kleinbetrieben

Gerade bei Kleinst- und Kleinbetrieben ist der Rückgang der Ausbildung besonders stark. Die Zahl der Auszubildenden in Kleinstbetrieben sank  im  Zeitraum zwischen 19999 und 2015 um ein Drittel. Absolvierten im Jahr 2008 noch rund 225.000 junge Menschen ihre Ausbildung in Kleinstbetrieben, waren es 2015 gut 75.000 weniger. Auch bei Kleinbetrieben sind die Zahlen ähnlich: Zwischen 2008 bis 2015 wurde ein absoluter Rückgang um mehr als 65.000 auf rund 540.000 Auszubildende verzeichnet. 
Die Ausbildung muss allgemein also stärker gefördert werden, in Deutschland ist bereits jeder Achter zwischen 20 bis 29 Jahre ohne Berufsabschluss. Mit Blick auf den zunehmenden Fachkräftemangel sieht man die Notwendigkeit, die berufliche Bildung für junge Menschen und Unternehmer wieder attraktiver zu machen.

Hintergrund

Zu diesen Ergebnissen kommt ein Forschungsprojekt des Soziologischen Forschungsinstituts (SOFI) und der Universität in Göttingen, das von der Bertelsmann Stiftung gefördert wurde. Untersucht wurde die Ausbildungsbeteiligung von Betrieben im Zeitverlauf differenziert nach Betriebsgrößen und Branchen. 
Quelle: bertelsmann Stiftung

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