EMI: Industrie wuchs im Oktober so stark wie seit Anfang 2014 nicht mehr

Die deutsche Industrie hat im Oktober noch einmal einen Zahn zugelegt und ist so kräftig gewachsen wie seit Anfang 2014 nicht mehr. Sie profitierte vor allem von dem enormen Auftragsschub. Das bestätigt der finale saisonbereinigte Markit/BME Einkaufsmanager Index (EMI), der gegenüber September um 0,7 Punkte auf 55,0 angestiegen ist. Damit notiert der Index seit fast zwei Jahren ununterbrochen über der neutralen Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum angezeigt wird.

Keine ernsthafte Abkühlung

„Die deutsche Wirtschaft hat im Oktober nach der leichten Wachstumsdelle in den beiden Vormonaten wieder deutlich mehr PS auf die Straße gebracht. Damit dürften alle diejenigen widerlegt sein, die bereits eine ernsthafte Konjunktur-Abkühlung prognostiziert hatten“, betonte Dr. Christoph Feldmann, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), am Donnerstag in Frankfurt.

Aufwärtstrend trotz Brexit und USA-Präsidentschaftswahl

„Der EMI setzt seinen Aufwärtstrend auch im Oktober fort. Weder das Brexit-Votum noch die Unsicherheit über die Präsidentschaftswahl in den USA konnten ihm bislang etwas anhaben“, sagte Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, am Donnerstag dem BME. Dies sei eine gute Indikation für die deutsche Industrie. „Vielleicht kommen jetzt die Investitionen in Schwung, die sich bislang im Vergleich zu früheren Zyklen nur unterdurchschnittlich entwickelt haben. So sehen wir optimistisch ins Jahr 2017. Der Konsum sowie der Wohnungsbau laufen sowieso schon gut“, fügte die Helaba-Bankdirektorin abschließend hinzu.

Goldener Herbst in Aussicht

„Die Produktionssteigerung im Oktober spricht noch für einen goldenen Herbst. Neue Dynamik für die künftige Entwicklung ist jedoch nicht zu erkennen“, kommentierte Sophia Krietenbrink, Leiterin des Referats Konjunktur, Wachstum, Unternehmensbefragungen im Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), die aktuellen EMI-Daten. Die Auftragseingänge aus dem In- wie Ausland entwickelten sich insgesamt verhalten – trotz der erfreulich starken Nachfrage aus den USA. „Für die deutliche Anhebung der Verkaufspreise dürften auch Kostensteigerungen durch höhere Energie- und Rohstoffpreise verantwortlich sein“, sagte Krietenbrink am Donnerstag dem BME.
Quelle: BME

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