Einzel- und Kleinunternehmer ängstlicher als im Vorjahr

Erst die Corona-Pandemie, dann der Ukraine-Krieg, nun die Inflation: Die negativen Nachrichten wirken sich auf das Angstempfinden der Kleinst- und Kleinunternehmer in Deutschland aus. Doch trotz globaler Krisen und Herausforderungen bleibt die mit Abstand stärkste Sorge der meisten Branchenvertreter jene vor Gesundheitsausfällen und Krankheit. Das zeigen die Ergebnisse des dritten Gewerbeversicherungsreports des Münchener Insurtechs Finanzchef24.

Das Wichtigste ist die Gesundheit. Und das ist für viele keine Floskel. 51 Prozent der Befragten fürchten aktuell einen gesundheitsbedingten längeren Ausfall (2021: 33 Prozent). Bei Unternehmerinnen ist dies mit rund 57 Prozent etwas stärker ausgeprägt als bei männlichen Unternehmern (48 Prozent). Ob Rückenschmerzen, Allergien oder Knieprobleme: Friseure, Kosmetiker oder Fitnesstrainer wissen, dass sie ihr Business mit körperlichen Problemen nur schwer ausüben können. Entsprechend ist die Furcht vor einem gesundheitlich bedingten längeren Ausfall dort mit 67 Prozent am höchsten. Hart im Nehmen bleiben wie bereits im Vorjahr Gastronomen, von denen nur 27 Prozent Sorge vor gesundheitsbedingten Ausfällen haben (2021: 26 Prozent) oder Händler (34 Prozent).

Auch die Gefahr von Cyberattacken ist Ende 2022 realer, was angesichts der Hackerangriffe aus Russland wenig überraschend ist. Jedem dritten Befragten (34 Prozent) bereitet ein möglicher IT-Gau Bauchschmerzen. Cyberrisiko nimmt damit laut der Studie Platz 2 ein. 17 Prozent ängstigt der Verlust von unternehmens- oder personenbezogenen Daten etwa durch Viren (2021: 17 Prozent). Weitere 17 Prozent fürchten mittlerweile einen IT-Ausfall etwa durch einen Hackerangriff (2021: 12 Prozent). 

Vor unberechtigten Schadensforderungen fürchten sich derzeit 16 Prozent, wobei die Besorgnis bei Männern (18 Prozent) etwas ausgeprägter ist als bei Frauen (13 Prozent). Deutlich zugenommen hat die Sorge vor Naturkatastrophen (2022: 19 Prozent / 2021: 12 Prozent) und vor der Zerstörung von Geschäftsinhalten durch Feuer oder Diebstahl (2022: 18 Prozent / 2021: 11 Prozent).

Im Bauhandwerk indes rangiert mit 51 Prozent die Sorge vor einem gesundheitsbedingten längeren Ausfall auf Platz 1 und auf Platz 2 mit 22 Prozent die Angst vor finanziellen Schäden durch unberechtigte Schadensersatzforderungen. In vielen Branchen spielt das Internet eine elementare Rolle und der Computer ist kaum mehr wegzudenken. So haben im Handel, in dem ohne E-Commerce kaum noch etwas läuft, 44 Prozent der Befragten Angst vor IT-Schäden. In der Beraterbranche sind es sogar 48 Prozent.

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