Bessere Ladeinfrastruktur für E-Mobilität könnte Akzeptanz deutlich erhöhen

Die Auswahl an innovativen E-Autos wird immer größer, eine YouGov-Umfrage des Parktechnologie-Anbieters EasyPark zeigt jedoch, dass die viele Befragte noch zögern, sich auf Elektromobilität einzulassen. 45 Prozent würden sich als nächstes Fahrzeug kein Elektroauto kaufen. Dagegen zieht dies immerhin fast ein Viertel (23 %) in Betracht.

Herausforderungen bei der Akzeptanz von Elektroautos
Eine der Hauptursachen für die Zurückhaltung in Bezug auf Elektrofahrzeuge ist die unzureichende Ladeinfrastruktur. Hierbei spielen Parkplätze eine entscheidende Rolle. Knapp ein Drittel (34 %) der Befragten ist der Meinung, dass es in Parkhäusern beziehungsweise Parkgaragen im Vergleich zu herkömmlichen Straßenparkplätzen zu wenig Parkplätze mit E-Ladestationen gibt. Laut Angaben der Bundesnetzagentur (BNetzA) zählte Deutschland zur Jahresmitte 2023 knapp 100 000 öffentliche Ladepunkte. 2022 gab es 1,16 Ladepunkte auf 1 000 Einwohner in Deutschland. Zum Vergleich: In den Niederlanden sind es mit 7,75 am meisten in Europa; in Schweden sind es 2,87. Immerhin 44 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass in den nächsten zehn Jahren ein Großteil der Parkplätze auch Lademöglichkeiten bieten wird.

Elektromobilität und die Zukunft der Innenstädte
Erst kürzlich hat Stockholm bekannt gegeben, einen Teil der Innenstadt ab 2025 für Verbrenner unzugänglich zu machen. In anderen Städten wird gerade über autofreie Zonen diskutiert, um die angestrebte Klimaneutralität zu erreichen. Die Umfrage zeigt jedoch, dass mehr als die Hälfte der Befragten (56 %) daran zweifelt, dass Autos in den nächsten zehn Jahren vollständig aus den Innenstädten verschwinden werden. Zudem glauben 48 Prozent nicht daran, dass in zehn Jahren keine Autos mehr in den Innenstädten parken dürfen.

Zurzeit dürfen Elektrofahrzeuge in vielen Städten einige Zeit kostenfrei auf öffentlichen Parkplätzen parken. 45 Prozent der Befragten sind allerdings der Meinung, dass Elektrofahrzeuge in Zukunft in den Innenstädten nicht kostenfrei parken sollen. Im Hinblick auf die Bereitstellung von Parkraum nur für Elektro- und Hybridfahrzeuge in Innenstädten stimmen hingegen zumindest fast zwei von zehn (17 %) der Befragten zu.

Mobiles Bezahlen immer beliebter
Immer mehr Menschen nutzen Park-Apps und mobiles Bezahlen wird zur Norm. Fast die Hälfte der Befragten (45 %) hat bereits Park-Apps genutzt oder plant, dies in Zukunft zu tun. Ebenfalls 45 Prozent sind der Meinung, dass Parken in Innenstädten in Zukunft nicht mehr über Parkuhren, sondern per App bezahlt werden sollte. Mehr als die Hälfte (54 %) denkt, dass es in zehn Jahren üblich sein wird, das Parken und Laden von Elektrofahrzeugen über eine App zu steuern und zu bezahlen.

Weltweite Vorreiter in Sachen bargeldloses Bezahlen sind die skandinavischen Länder. In Schweden zum Beispiel werden bereits nahezu alle Bezahlvorgänge bargeldlos abgewickelt – egal ob beim Bäcker, im Einzelhandel oder auf dem Markt. Laut ADAC ist dort auch beim Laden von Elektroautos die Bezahlung per App eine der meistbenutzten Zahlungsmethoden.[2] Sogar das gleichzeitige Bezahlen des Park- und Ladevorgangs – oder nur das Laden, wenn das Parken kostenlos ist – ist dort mit EasyPark bereits möglich. Über die EasyPark-App können in Schweden sowie in weiteren Teilen Skandinaviens Ladestationen in der Nähe gefunden, ausgewählt und bezahlt werden. Eine Möglichkeit, die zukünftig auch in Deutschland verfügbar sein wird.

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Autofahrer in Deutschland Innovationen im Verkehr wie Park-Apps und digitales Bezahlen annehmen und diesen auch in Zukunft eine bedeutende Rolle einräumen. Was die Mehrheit der Befragten allerdings daran hindert, den Schritt Richtung Elektromobilität zu wagen, sind die unzureichend ausgebaute Ladeinfrastruktur sowie Unsicherheit bezüglich der Parksituation in den Innenstädten. Der Beschluss des Europäischen Parlaments, die Ladeinfrastruktur bis 2025 flächendeckend weiter auszubauen und die Bezahlung an den Ladestationen zu vereinfachen, ist bereits ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft. Dennoch sind Städte und Kommunen weiterhin gefragt, klare Verhältnisse zu schaffen und darüber hinaus aktiv in die Infrastruktur der E-Mobilität zu investieren.

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