Wie weiter beim Klimawandel?

Bis zum 12. November blickt die Welt nach Glasgow. Die 26. Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP 26) begann am Sonntag. Mehr als 120 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt kommen zusammen, um über die Erreichung der internationalen Klimaziele zu beraten. Da die derzeitigen nationalen Beiträge (NDC) und die Finanzierungszusagen der Industrieländer weit hinter den Pariser Vereinbarungen von 2015 zurückbleiben, werden intensive Verhandlungen erwartet.

Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur (dena), erklärt dazu: „Glasgow bietet eine historische Chance und ist zugleich auch eine Verpflichtung im gemeinsamen Kampf gegen die Erderwärmung. Drei Dinge stehen dabei für mich im Vordergrund: Erstens: Die bislang gemeldeten nationalen Klimaziele (NDC) reichen bei Erfüllung nur für 2,7° bis zum Ende des Jahrhunderts. Das ist deutlich besser als vor einigen Jahren erwartet, aber bei weitem nicht ausreichend. Hier erwarte ich mehr Ambition und mehr Verlässlichkeit der globalen Staatengemeinschaft. Zweitens: Die in Paris zugesagten jährlichen 100 Milliarden Dollar für die Entwicklungsländer müssen dringend in voller Höhe realisiert werden. Sie sind lange versprochen, aber immer noch nicht ausreichend gesichert. Die Industrieländer stehen dabei in globaler Verantwortung. Und der dritte Punkt: Die Pariser Klimaziele erreichen wir nur mit mehr Kooperation. Versprechungen einzelner Staaten reichen nicht. Jede nationale Verpflichtung braucht internationale Zusammenarbeit. Artikel 6 des Pariser Vertrags muss dringend mit Leben erfüllt werden. Auch die Klima-Versprechungen der großen Wirtschaftsräume für ambitionierten Klimaschutz sind eine Chance. Sie brauchen aber mehr Verbindlichkeit und Kooperation. Ein Kairos-Moment liegt in der Luft, der die gemeinsamen Ziele zu einer erfolgreichen Vereinbarung machen kann. Ich hoffe sehr, dass er in Glasgow zum Tragen kommt.

Ziele und Geld allein werden aber nicht ausreichen. Wir brauchen dringend konkrete Projekte. Die Rahmenbedingungen dafür müssen weltweit verbessert werden. Klimaschutz ist dabei nur ein, wenn auch wesentlicher Teil der globalen Agenda. Der eigentliche Rahmen für die Erreichbarkeit der Pariser Klimaziele sind die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs). Die weltweiten Auswirkungen der Corona-Krise, die Gefahren durch Krieg, Korruption, Mangelwirtschaft sowie schlechte Governance müssen dringend im Blick behalten und bekämpft werden.

Wir freuen uns, dass es bei der COP26 erstmalig auch einen „buildings pavilion“ geben wird und die dena dort die Relevanz des Gebäude- und Bausektors zum Gelingen der internationalen Klimaziele herausstellen kann.“

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