HCL: Licht als Frische-Kick

Vor wenigen Jahren erst entdeckten Forscher Zellen auf der Netzhaut des Auges, die nicht dem Sehen dienen, sondern die innere Uhr des Menschen stellen. Das einfallende Licht beeinflusst also unser gesamtes biologisches System. Für Biologen, Lichtindustrie und Architekten ist das die gemeinsame Chance, die Lebensqualität des Menschen entscheidend zu verbessern. Denn das richtige Licht zur richtigen Zeit hilft uns, tagsüber aktiv und leistungsfähig zu sein und nachts Schlaf und Erholung zu finden. Fehlen die richtigen Lichtreize oder erreichen sie uns zur falschen Zeit, schlägt unsere innere Uhr nicht im richtigen Takt – und mit ihr die Hormonausschüttung. Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankungen, Depressionen und Schlafstörungen sind die Folge – bis hin zur Schwächung des Immunsystems und anderen Erkrankungen.

Human Centric Lighting

Die Anforderungen an die Menschen im Beruf und auch privat sind heutzutage hoch. Damit sie sich trotzdem wohlfühlen, sind immer mehr Unternehmen bereit in die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter zu investieren. Die Erkenntnis reift, dass dies am Ende ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor ist, zu dem auch Licht einen wertvollen Beitrag leisten kann. Weil das richtige Licht zur richtigen Zeit viel Positives bewirken kann berücksichtigen moderne Lichtkonzepte neben den visuellen auch die nicht-visuellen Lichtwirkungen und fördern so Wohlbefinden, Stimmung und Gesundheit des Menschen. Human Centric Lighting – kurz HCL – heißt das Zauberwort. Es überträgt das Wechselspiel der natürlichen Beleuchtung und ihre biologische Wirkung in alles Innenräume, bringt Tageslicht in Gebäude und ergänzt es nach Bedarf durch künstliches Licht in der jeweils passenden Helligkeit und Farbtemperatur.

Die Grundprinzipien

Bei der Planung eines HCL-Konzepts gelten die folgenden Kriterien:

– Soviel Tageslicht wie möglich – das spart Energie und verbessert die Lichtqualtiät.

– Direktes Sonnenlicht und Blendung gilt es zu vermeiden.

– Lichtfarben, Helligkeit und räumliche Verteilung des Lichts sollten dem Tagesverlauf nachempfunden sein.

– Morgens braucht der Mensch viel Licht zur Synchronisation der inneren Uhr.

– Vor dem Zubettgehen sollte helles Licht mit biologisch wirksamen blauen Spektralanteilen vermieden werden. Besser ist warmweißes, direktes Licht ohne Blauanteile.

– Über den Tag ist helles, kaltweißes Licht mit hohem Blauanteil zur Aktivierung und Verbesserung der Leistungsfähigkeit gut.

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