VDA-Prognose für 2026: Elektromobilität bleibt Wachstumstreiber

Der deutsche Pkw-Markt wird sich im Jahr 2026 nicht wesentlich erholen. Der VDA erwartet ein moderates Plus von zwei Prozent auf 2,90 Millionen Neuzulassungen – weiterhin rund ein Fünftel weniger als im Vorkrisenjahr 2019. Grund ist unter anderem die gesamtwirtschaftliche Schwäche.

Für Elektro-Pkw rechnet der VDA 2026 mit knapp einer Million (979.000) Neuzulassungen in Deutschland. Das entspricht einem Zuwachs von siebzehn Prozent gegenüber 2025. Die Prognose unterstellt, dass die geplante neue Förderung der Bundesregierung zügig umgesetzt wird. Für die Verbraucherinnen und Verbraucher, für die Unternehmen und den Handel braucht es Klarheit über die Kriterien und die Abwicklung der Förderung. Es muss für die Beteiligten administrativ händelbar sein. Andernfalls warten viele Käufer ab und die aktuell grundsätzlich positive Dynamik auf dem Markt für Elektro-Pkw kommt zum Erliegen. In diesem Fall wäre von einem deutlich geringeren Absatzvolumen für Elektrofahrzeuge auszugehen. Batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) legen laut VDA-Prognose 2026 um 30 Prozent auf 693.000 Einheiten zu. Plug-in-Hybride (PHEV) dürften hingegen nach einem starken Anstieg im Jahr 2025 um fünf Prozent auf 286.000 Fahrzeuge zurückgehen.

Deutschland weltweit zweitgrößter Produktionsstandort für E-Autos

Weiter positiv entwickelt sich die inländische Fertigung von Elektro-Pkw: Sie dürfte im Jahr 2026 erneut zulegen. Erwartet wird ein Plus von insgesamt fünf Prozent – getragen von einem kräftigen Anstieg bei BEV (+ elf Prozent), während die Produktion von PHEV rückläufig ist (- zehn Prozent). Müller: „In Deutschland rollen 2026 voraussichtlich 1,76 Millionen Elektro-Pkw vom Band – ein starkes Signal. Deutschland festigt damit seinen Platz als weltweit zweitgrößter Produktionsstandort für E-Autos. Die Zahlen zeigen klar: Die deutsche Autoindustrie gibt beim Thema E Mobilität weiter Vollgas. Wichtig nun, dass auch Brüssel nach der Entscheidung der Bundesregierung für mehr Technologieoffenheit zeitnah zu entsprechenden klaren Beschlüssen kommt.“

Der Markt für Nutzfahrzeuge ist in einem schwierigen Umfeld: Die Lage in der Anhänger- und Aufbautenindustrie bleibt angespannt. Die Neuzulassungen gehen aktuell weiterhin zurück: Bei Anhängern insgesamt um fünf Prozent, bei schweren Sattelanhängern über sechs Tonnen um 14 Prozent. Hier wirkt sich die schwache Produktion in der Industrie in Deutschland aus – was nicht produziert wird, muss auch nicht transportiert werden. Dies wirkt sich somit direkt auf die stark mittelständisch geprägte Anhänger- und Aufbautenindustrie aus. Das aktuelle Niveau liegt sogar unter dem Tiefpunkt der Corona-Pandemie im Jahr 2020.

Der deutsche Markt für leichte Nutzfahrzeuge (unter sechs Tonnen) dürfte nach einem leichten Rückgang in diesem Jahr 2026 wieder wachsen und um rund drei Prozent auf etwa 286.400 Einheiten steigen. Der Markt für Nutzfahrzeuge zwischen sechs und 16 Tonnen ist in diesem Jahr in Deutschland stark rückläufig ( 20 Prozent), für 2026 wird mit einem Zuwachs von neun Prozent auf 17.700 Einheiten gerechnet. Der deutsche Markt für schwere Nutzfahrzeuge (über 16 Tonnen) geht in diesem Jahr um etwa 15 Prozent zurück und befindet sich damit auf dem Niveau der Pandemiezeit 2020. Für das kommende Jahr wird ausgehend von diesem niedrigen Marktvolumen ein Zuwachs von neun Prozent erwartet.

Bei den Bussen wird im laufenden Jahr 2025 der VDA-Prognose zufolge ein Marktvolumen in Deutschland von 6.200 Einheiten (+ 15 Prozent) erreicht. Für das kommende Jahr erwartet der Verband nach dem starken Jahr 2025 einen Rückgang (- fünf Prozent).

Für schwere Nutzfahrzeuge in Europa erwartet der VDA 2026 einen Anstieg der Neuzulassungen um acht Prozent auf 312.000 Einheiten – ausgehend von einem sehr niedrigen Ausgangsniveau. In den USA wird ein Plus von drei Prozent auf 223.000 Fahrzeuge prognostiziert, in China ein leichter Rückgang um ein Prozent auf eine Million Einheiten.

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