Mittelstand blickt laut CFO Survey Herbst 2025 vorsichtig optimistisch auf 2025

Der Mittelstand blickt verhalten zuversichtlich in die kommenden Monate, bleibt jedoch angesichts wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten wachsam. Die aktuelle Deloitte-Umfrage zeigt, dass positive Geschäftserwartungen und Investitionsbereitschaft auf deutliche Standort- und Strukturherausforderungen treffen. Diese Entwicklungen setzen Unternehmen aller Branchen zunehmend unter Anpassungsdruck.

Der deutsche Mittelstand blickt laut Deloitte CFO Survey Herbst 2025 erstmals seit Frühjahr 2024 wieder leicht optimistisch in die Zukunft. Der Geschäftsaussichten-Index klettert auf +1 Prozent und signalisiert damit eine vorsichtige Trendwende. Besonders der erwartete Umsatzanstieg sorgt für Rückenwind: Der Umsatz-Index liegt deutlich im positiven Bereich bei +31 Prozent. Gleichzeitig trübt sich die Ertragslage ein. Die CFOs rechnen mit sinkenden operativen Margen (–10 Prozent).

Trotz unsicherer Konjunktur wollen viele Unternehmen ihre Investitionen steigern: Der Investitions-Index steigt auf +12 Prozent, getragen vor allem vom Dienstleistungssektor, der deutlich expansiver plant als Industrie und Exportbranchen. Im Gegensatz dazu erwarten die Mittelständler einen Rückgang beim Personal (Beschäftigten-Index: –14 Prozent), was sowohl Kostendruck als auch strukturellen Wandel widerspiegelt.

Bei den Risiken dominieren weiterhin die schwache Inlandsnachfrage, steigende Lohnkosten, geopolitische Unsicherheiten und zunehmende Regulierung. Die Inflation verliert dagegen an Bedeutung – im Schnitt rechnen die CFOs nur noch mit rund 2,5 Prozent Preissteigerung innerhalb der nächsten zwölf Monate.

Besonders kritisch wird die Entwicklung des Standorts Deutschland bewertet: Nur 39 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, vom Investitionspaket der Bundesregierung zu profitieren. Immer mehr Mittelständler erwägen daher Teile ihrer Produktion, ihrer Wertschöpfung oder Marktaktivitäten ins Ausland zu verlagern. Attraktive Alternativen sehen sie vor allem in Europa, aber auch in Indien, Südostasien oder Afrika.

Auch die Finanzfunktionen in den Unternehmen stehen vor Veränderungen. Automatisierung, Digitalisierung und Effizienzsteigerung rücken stärker in den Fokus, nicht zuletzt aufgrund anhaltender Personalengpässe. Fast jeder fünfte CFO sucht mittlerweile Fachkräfte im Ausland. Herausforderungen bestehen zudem durch nachlassende Leistungsbereitschaft, schwierige Rekrutierungsbedingungen und die zögerliche Einführung neuer Technologien.

Das gesamte Survey finden Sie hier: CFO Survey Herbst 2025

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