Elektroexporte erneut im Plus: Geschäft mit Eurozone treibt positive Entwicklung

Die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie sind auch im Juli 2025 gestiegen: Mit einem Wert von 21,0 Milliarden Euro lagen sie 6,1 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert. „Damit verzeichneten die Branchenausfuhren zuletzt den dritten Zuwachs in Folge“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.

In den ersten sieben Monaten dieses Jahres zusammengenommen beliefen sich die aggregierten Elektroexporte ins Ausland auf 149,3 Milliarden Euro – ein Plus von 3,2 Prozent gegenüber Vorjahr. Wie bereits in den vergangenen Monaten nahmen die Importe elektrotechnischer und elektronischer Güter nach Deutschland auch im Juli stärker zu als die Exporte: Sie wuchsen zweistellig um 10,3 Prozent auf 22,3 Milliarden Euro. Kumuliert von Januar bis Juli lagen sie bei 157,1 Milliarden Euro und damit 7,9 Prozent höher als im gleichen Zeitraum 2024.

Entsprechend weitet sich das sektorspezifische Handelsbilanzdefizit weiter aus, bleibt aber mit 7,8 Milliarden Euro in den ersten sieben Monaten unter dem Strich überschaubar.

„Derzeit wird die positive Entwicklung der Gesamtexporte maßgeblich von den Branchenlieferungen nach Europa getragen“ so Gontermann. „Allein die Ausfuhren in die Eurozone lagen im Juli mit 6,8 Milliarden Euro gut ein Zehntel über Vorjahr“.

Besonders kräftig zulegen konnten hier im Juli die Lieferungen nach Österreich, die um 24,7 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro vorrückten. Ebenfalls zweistellig erhöhten sich die Elektroexporte nach Griechenland (+ 20,1 Prozent auf 92 Millionen Euro), Italien (+ 12,8 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro), Portugal (+ 11,5 Prozent auf 200 Millionen Euro), Frankreich (+ 10,9 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro) und Spanien (+ 10,7 Prozent auf 788 Millionen Euro).

Während auch für die Ausfuhren in die Niederlande (+ 7,1 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro), nach Finnland (+ 6,8 Prozent auf 139 Millionen Euro), Slowenien (+ 6,6 Prozent auf 78 Millionen Euro) und Belgien (+ 5,4 Prozent auf 453 Millionen Euro) Zuwächse vermeldet wurden, fielen die Exporte in die Slowakei (- 10,3 Prozent auf 209 Millionen Euro) und nach Irland (- 18,9 Prozent auf 118 Millionen Euro) zurück. Im bisherigen Jahresverlauf summierten sich die Elektroexporte in die Eurozone auf 50,3 Milliarden Euro – ein Plus von 4,4 Prozent zum Vorjahr.

In Länder außerhalb des Euroraums lieferte die deutsche Elektro- und Digitalindustrie im Juli Waren im Wert von 14,2 Milliarden, was einem Zuwachs von 3,9 Prozent zum Vorjahr entspricht.

Hier stachen die Exporte nach Polen hervor, die im Juli um 30,6 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro ansprangen. Auch die Ausfuhren nach Taiwan (+ 20,1 Prozent auf 288 Millionen Euro), in die Schweiz (+ 14,9 Prozent auf 752 Millionen Euro) und nach Rumänien (+ 11,8 Prozent auf 462 Millionen Euro) konnten kräftig gesteigert werden. Ebenfalls im Plus lagen die Lieferungen nach Tschechien (+ 6,7 Prozent auf 798 Millionen Euro), in die Türkei (+ 2,3 Prozent auf 336 Millionen Euro) und nach Ungarn (+ 0,6 Prozent auf 658 Millionen Euro). Jene nach Schweden stagnierten annähernd (- 0,3 Prozent auf 350 Millionen Euro).

Dagegen gaben die Elektroexporte in die beiden größten Absatzmärkte USA und China im Juli nach. Erstere um 2,2 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro und letztere um 6,0 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro. „Über dem US-Geschäft schweben die Zölle und über China ein inzwischen auf nur noch fünf Prozent gefallenes Wirtschaftswachstum sowie auch zunehmende heimische Konkurrenz“, sagte Gontermann.

Noch deutlicher fielen allerdings die Lieferungen nach UK (- 6,4 Prozent auf 794 Millionen Euro), Japan (- 9,5 Prozent auf 237 Millionen Euro) und Südkorea (- 15,6 Prozent auf 251 Millionen Euro). In den ersten sieben Monaten dieses Jahres beliefen sich die Exporte in die Länder außerhalb der Eurozone insgesamt auf 99,0 Milliarden Euro (+ 2,6 Prozent).

Print Friendly, PDF & Email

Comments are closed.