Der fortschreitende Klimawandel erfordert dringend Maßnahmen zur Anpassung an neue klimatische Bedingungen im Gebäudebestand, aber auch im Neubau. Für den Zentralverband des Deutschen Baugewerbes und den Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel hat Prognos eine Studie erstellt, die erstmals die Maßnahmenbedarfe zur Anpassung des Gebäudebestands sowie die Chancen, die sich daraus als Geschäftsfeld für die Bauwirtschaft ergeben, untersucht und quantifiziert.
Der zentrale Mehrwert der Analyse liegt in der Schaffung evidenzbasierter Entscheidungsgrundlagen für politische Akteure und Unternehmen, um den Gebäudesektor zukunftssicher zu gestalten. Die Studie untersucht für die Klimasignale Hitze, Starkregen, Flusshochwasser, Sturm und Hagel sowie Gewitter die Anzahl der sich jeweils anzupassenden Gebäude. Dabei werden in zwei Szenarien sowohl die Rahmenbedingungen eines leichten sowie eines starken Klimawandels einbezogen:
Im Szenario eines leichten Klimawandels wird bis 2035 ein Investitionsbedarf von 137 Milliarden Euro für die Anpassung bestehender Gebäude an Klimafolgen identifiziert, wobei Starkregen mit ca. 65 Milliarden Euro den größten Anteil ausmacht.
Im Szenario eines starken Klimawandels ist der Investitionsbedarf um 100 Milliarden Euro auf 237 Milliarden Euro erhöht, mit Hitze als Haupttreiber (107 Milliarden Euro).
Um alle nötigen Anpassungsmaßnahmen im leichten Klimawandelszenario umzusetzen, sind ca. 7.700 Vollzeitäquivalente (VZÄ) erforderlich – im starken Szenario verdoppelt sich dieser Bedarf auf etwa 15.300 VZÄ.