Home Electronics: Ende der Sonderkonjunktur

Nach zwei von der Pandemie geprägten Jahre 2020 und 2021 sowie einer daraus resultierenden außergewöhnlich großen Nachfrage nach Consumer Electronics-Produkten und Elektrohausgeräten zeigte der Markt im Jahr 2022 eine, in einigen Segmenten sogar stark, rückläufige Entwicklung.

Mit einem Umsatz von mehr als 30,7 Milliarden Euro weist der Bereich Consumer Electronics 2022 mit den Produktbereichen Unterhaltungselektronik, privat genutzte Telekommunikation und privat genutzte IT-Produkte ein Minus von 1,5 Prozent im Vergleich zu 2021 auf.

Die Pandemie-Jahre hatten der Branche eine unerwartete Sonderkonjunktur beschert, da die Menschen ihr Zuhause stärker in den persönlichen Fokus gestellt haben. Diese Ausrichtung besteht seit 2022 nicht mehr. Die Kunden hatten und haben nun wieder eine größere Auswahl an Möglichkeiten ihr Geld auszugeben, beispielsweise für Urlaube, Kultur und Restaurantbesuche. Zudem schränken steigende Energiekosten und höhere Lebensmittelpreise das für andere Ausgaben zur Verfügung stehenden Budget ein. Entsprechend zeigt der aktuelle Home Electronics Market Index für das Gesamtjahr 2022 insgesamt einen Umsatzrückgang um 1,3 Prozent auf knapp 48,4 Milliarden Euro. Lediglich die Produktsegmente Elektro-Großgeräte, privat genutzte Telekommunikations-Produkte und A/V-Zubehör verzeichneten im vergangenen Jahr Umsatzzuwächse.

„Nachdem sich die Konsumenten in den Jahren 2020 und 2021 verstärkt auf ihr eigenes Zuhause und die technische Ausstattung für das Arbeiten und den Unterricht zuhause fokussiert hatten, fehlen diese Investitionen in Consumer Electronics-, IT- und Telekommunikations-Produkte sowie Elektrohausgeräte im vergangenen Jahr“, sagt Sara Warneke, Geschäftsführerin der Branchenorganisation GFU. „An die pandemiebedingte Sonderkonjunktur, die zu einem außergewöhnlichen Umsatzwachstum geführt hat, konnte das Jahr 2022 nicht anknüpfen. Dennoch zeigt sich im Vergleich zum Zeitraum vor der Pandemie im Jahr 2019, dass der Markt 2022 seither um rund 13,5 Prozent gewachsen ist.“

Aufgrund der geopolitischen Lage und der damit verbundenen Kaufzurückhaltung rechnet die Branche für das laufende Jahr 2023 mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau.

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