Prototyp aus dem Ländle: Elektrolyse ist gestartet

Nach zwei Jahren Entwicklung ist in Stuttgart eine Musteranlage zur Produktion von grünem Wasserstoff in Betrieb gegangen. Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hat mit einem grünen Knopf die erste Elektrolyse-Anlage im Land symbolisch in Betrieb genommen. Das Land spricht von einem Meilenstein.

Land gibt fünf Millionen Euro

Rund 40 Unternehmen aus Baden-Württemberg haben Komponenten, Technologien und Know-how eingebracht. Die unterschiedlichen Produktentwicklungen, die durch das Projekt bereits initiiert wurden, seien ein Schaufenster für die Industriepotenziale im Land, so die Ministerin. Betrieben wird die Anlage am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZEW). Das Wirtschaftsministerium hat das Projekt mit insgesamt fünf Millionen Euro gefördert.

„Mit dem Elektrolyseur werden unsere starken Anlagenbauer und Komponenten-Hersteller fit gemacht, sich als Anbieter und Zulieferer für Elektrolyse-Technologien zu etablieren“, sagt Hoffmeister-Kraut. Deutschlandweit soll die installierte Elektrolyseleistung von aktuell etwa 0,2 Gigawatt bis zum Jahr 2030 auf zehn Gigawatt steigen. Die Unternehmen aus dem Südwesten könnten davon nun profitieren. Weltweit wird in den kommenden Jahren ein riesiger Elektrolysemarkt für die Produktion von grünem Wasserstoff erwartet.

Wasserstoff für bis zu 80 Autos

Die Anlage produziert etwa 20 Kilogramm grünen Wasserstoff pro Stunde. Mit der Tagesleistung könnte man etwa 80 Brennstoffzellen-Pkw betanken. Jährlich sollen am ZSW bis zu etwa 170 Tonnen Wasserstoff produziert werden.

In der Elektrolyseanlage wurden insgesamt 230 Komponenten
verbaut, darunter 75 Sensoren, 52 Aktoren, 103 mechanische Komponenten sowie mehr als 2.000 Meter Kabel.

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