Warum Blitzschutz immer wichtiger wird

Seit mehr als 30 Jahren zählt der Technologiekonzern Siemens die Blitzeinschläge in Deutschland und wertet sie jährlich aus. Das Ergebnis ist der Blitzatlas und dieser zeigt: Die Zahl der Blitzeinschläge steigt.

Der Landkreis Starnberg ist Blitzhochburg Deutschlands 2021. Dies vermeldet der aktuelle Siemens-Blitzatlas mit den Vorjahreszahlen aus allen 402 Stadt- und Landkreisen der Republik. Mit einer Blitzdichte von 7,6 Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer liegt der oberbayerische Landkreis deutlich vor dem zweitplatzierten Augsburg (5,9) und dem Bodenseekreis (5,9) an der dritten Stelle.

Der Blitz-Informationsdienst von Siemens registrierte im vergangenen Jahr insgesamt 491.000 Erdblitze in ganz Deutschland, knapp 100.000 Einschläge und damit 23 Prozent mehr als 2020. Die geringste Blitzdichte ermittelte der der Blitzdienst in den Städten Solingen in Nordrhein-Westfalen mit unter 0,2 Blitzereignissen pro Quadratkilometer, Brandenburg an der Havel (0,2) und Bremen mit knapp 0,3 Blitzereignissen pro Quadratkilometer.

Die höchste Blitzdichte unter den Bundesländern verzeichnet Baden-Württemberg, Bayern registrierte unter den Ländern die meisten Erdblitze im Jahr 2021 – mit knapp einem Drittel aller gemessenen Einschläge.

„2021 war gegenüber den Vorjahren wieder deutlich niederschlagsreicher bei dennoch hohen Temperaturen vor allem im Juni. Damit waren die Grundvoraussetzungen für Gewitter – Feuchtigkeit und heiße Temperaturen – vorhanden, um ein doch deutlich blitzintensiveres Jahr zu registrieren“, sagt Stephan Thern, Leiter des Blitz-Informationsdienstes von Siemens. Insgesamt gab es 2021 in Deutschland 15 Tage mit mehr als 10.000 Einschlägen, so Thern. „In Starnberg und Umgebung gab es 43 Gewittertage, davon allein 14 im Juni.“

Auch bundesweit war der Juni der Blitzmonat: Mehr als die Hälfte aller Einschläge zählten die Experten im sechsten Monat. Für ganz Deutschland liegt der Schnitt bei 1,4 Blitzen pro Quadratkilometer. 2020 waren es nur 1,1.

Blitze verursachen jährlich Schäden im dreistelligen Millionen Euro-Bereich. „Wir können helfen festzustellen, ob ein Blitzeinschlag einen Schaden oder Ausfall verursacht hat“, sagt Stephan Thern. Nur wenn dieser Nachweis erbracht wird, zahlt eine Versicherung. Blitze sind der Grund für viele Schäden an elektrischen Geräten, aber auch von komplexen Anlagen wie beispielsweise Sportanlagen. Die meist hochempfindliche Elektronik beispielsweise in Fernsehern, Satellitenempfängern, Waschmaschinen oder Industriesteuerungen kann selbst dann beschädigt werden, wenn der Blitz in größerer Entfernung einschlägt.

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