Tanja Gönner soll als erste Frau den BDI führen

Die CDU-Politikerin Tanja Gönner soll neue Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) werden. Sie wird damit die erste Frau an der Spitze des Industrieverbandes. Aktuell ist sie Vorstandssprecherin der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Noch dieses Jahr soll sie zum BDI wechseln.

„Ich freue mich außerordentlich, dass der BDI Tanja Gönner als künftige Hauptgeschäftsführerin gewonnen hat“, sagt BDI-Präsident Siegfried Russwurm. Gönner bringe als frühere Ministerin in der Landesregierung von Baden-Württemberg und aus ihrer langjährigen Führung der GIZ umfassende Kompetenzen und ein breites Erfahrungsprofil ein. Dies seien hervorragende Voraussetzungen, in ihrer künftigen Funktion die deutsche Industrie national und international zu vertreten, ihren Kurs in der Klimapolitik und der Stärkung ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit mitzuprägen und den gesellschaftlichen Dialog aktiv zu führen.

Erfahrene Strippenzieherin

Tanja Gönner wurde 1969 in Sigmaringen, Baden-Württemberg, geboren. Sie hat Rechtswissenschaft in Tübingen studiert und arbeitete zunächst als Rechtsanwältin, ehe es sie 2002 hauptberuflich in die Politik zog. Sie saß für die CDU im Bundestag, war zunächst Sozial- und später Umweltministerin von Baden-Württemberg. In ihre Zuständigkeit fiel auch das Ressort Verkehr. Von 2010 bis 2012 gehörte sie dem Bundesvorstand der CDU an.

Seit 2012 ist sie Vorstandssprecherin der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in Eschborn. Noch in der zweiten Jahreshälfte soll sie als Hauptgeschäftsführerin zum BDI nach Berlin wechseln.

„Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe als Hauptgeschäftsführerin des BDI“, sagt sie. „Die Transformation zu Klimaneutralität, die Herausforderungen im internationalen Kontext und die Akzeptanz in der Gesellschaft sind große Aufgaben, denen ich mich mit Respekt und mit großer Vorfreude stelle.“

CDU-Parteibuch doch kein Hindernis

Gönners Vorgänger Joachim Lang hat den BDI Ende Mai verlassen. Er hatte den Verband gut fünf Jahre lang geführt. Als Lang im Februar seinen Abschied ankündigte, wurde spekuliert, dies habe mit seinem Parteibuch und dem Regierungswechsel in Deutschland zu tun. Funktionäre mit CDU-Vergangenheit fänden weniger gut Zugang zum grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck, hieß es. Diese Vermutung ist nun mit der Bestellung Gönners zumindest für den BDI widerlegt. Diese ist seit 1987 Mitglied der CDU.

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