VDE DKE veröffentlicht neue Anwendungsregeln für die Digitalisierung der Energiewende

Für den Erfolg der Energiewende bedarf es ausreichend Strom aus erneuerbaren Energiequellen, einer dezentralen Energieversorgung und intelligenter Stromzähler (Smart Meter), die höchsten Sicherheitsstandards entsprechen. Um die Digitalisierung der Energieversorgung weiter voran zu treiben, hat die Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE (VDE DKE) vier neue Anwendungsregeln (in der Reihe VDE AR-E 2829 „Technischer Informationsaustausch an der Schnittstelle zur Liegenschaft und den darin befindlichen Elementen der Kundenanlagen“) veröffentlicht, die den sicheren Informationsaustausch zwischen Kundenanlagen und Netzbetreibern beschreiben. Die von den Expertinnen und Experten des gleichnamigen DKE Arbeitskreises 901.0.4 erarbeiteten Anwendungsregeln beschreiben Use Cases sowie ihre konkrete Implementierung. Das Ergebnis ist eine standardbasierte Sprache für Energie, die die Anschlussmöglichkeiten verschiedener Kommunikationsprotokolle sowohl auf Netz- als auch auf Geräteebene sichert. Grundlage der Anwendungsreihe ist die VDE-AR-E 2829-6-1 Use Cases. Die Beschreibung erfolgt in Form generischer, technologieagnostischer Anwendungsbeispiele. Sie beschreibt kein Geräte- oder System-Architekturmodell, keine Geräteeigenschaften und auch keine Verortung zu einem Gerät und bleibt damit für viele Anwendungsbereich offen. Die Teile VDE-AR-E 2829-6-2 bis VDE-AR-E 2829-6-4 beschreiben Datenmodelle und die vollumfänglichen Spezifikationen. 

Sichere und transparente Digitalisierung der Energiewende

In dem VDE DKE Normungsgremium setzen sich die Expertinnen und Experten intensiv mit dem Thema Leistungs- und Energiemanagement auseinander, um die politische Regelsetzung zu unterstützen. „Mit diesen Anwendungsregeln konnten wir in enger Abstimmung mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und Experten aus dem Forum Netztechnik Netzbetrieb im VDE die Grundanforderungen zum Datenaustausch zwischen Kundenanlage und dem Stromnetz in die Standardisierung überführen“, erklärt Peter Kellendonk, Vorsitzender des DKE Arbeitskreises, stellvertretend für das Gremium. Damit würde nicht nur die Energiewende beschleunigt, sondern ihre sichere und transparente Digitalisierung nachdrücklich gefördert. 

Immer mehr intelligente, steuerbare Geräte, wie beispielsweise Heizungen, halten Einzug in den Haushalten. Hinzu kommen Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen), die es Verbrauchern erlauben, Energie aus eigenen Quellen ins Netz einzuspeisen. „Gerade flexible Erzeugung und Verbrauch wie PV-Anlagen und Elektromobilität sind auf dem Vormarsch. Um diesen Anforderungen an das Verteilnetz zu entsprechen, Engpässe zu vermeiden und ein stabiles Leistungs- und Energiemanagement zu gewährleisten, sind technische Standards notwendig, wie sie die VDE Anwendungsregeln der Reihe VDE AR-E 2829 formulieren“, ergänzt Alexander Nollau, Abteilungsleiter Energy bei VDE DKE.

Die Anwendungsregeln wurden im DKE Arbeitskreis 901.0.4 „Beschreibung eines technischen Informationsaustauschs an der Schnittstelle zur Liegenschaft und der darin befindlichen Elemente der Kundenanlagen“ erarbeitet. Hier arbeiten 30 Normungsexpertinnen und -experten aus den relevanten Branchen zusammen, um die Digitalisierung der Energiewende auch international voranzutreiben. 

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