Solare Heim- und Gewerbespeicher vermeiden Netzausbau für E-Autos

Bei einem intelligenten Zusammenwirken von Erneuerbaren Energien und Speichern lassen sich Netzengpässe im Zusammenhang mit der Elektromobilität weitgehend vermeiden: Durch den Einsatz von Solarstromanlagen mit Batteriespeichern können die heutigen Stromverteilnetze in Ortsteilen mit privater Ein- und Zweifamilienhausbebauung mehr als jeden zweiten angeschlossenen Haushalt mit einer eigenen elf kW-Ladestation für Elektroautos versorgen (bis zu 60 Prozent). Damit verdoppeln dezentral installierte Solarstromspeicher die Ladekapazität gegenüber einem klassischen Niederspannungsverteilnetz. Die Mehrzahl der neu installierten Solarstromanlagen wird nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft inzwischen gemeinsam mit einem Batteriespeicher installiert.

Im Falle einer Modernisierung des regulatorischen Rahmens zur Nutzung des gesamten Flexibilitätspotenzials dezentraler Batteriespeicher, ließe sich sogar eine Komplettversorgung mit E-Auto-Ladepunkten in den vorstädtischen und dörflichen Ortsnetzen erreichen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des Institutes elenia der Technischen Universität Braunschweig, die der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) mit Unterstützung von „The smarter E Europe“, der Innovationsplattform für die neue Energiewelt, in Berlin vorgestellt hat. „Die Elektromobilität mit einem steigenden Bedarf an Ladepunkten kann die bestehenden Energieversorgungsnetze zwar vor Herausforderungen stellen. Wenn aber alle Möglichkeiten von privaten Photovoltaik-Speichersystemen genutzt werden, erreichen wir im typischen Stromverteilnetz die Vollabdeckung mit Ladepunkten in der Regel ohne weitere Ausbaumaßnahmen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Bernd Engel, einer der beiden Autoren der Studie. „Während der Anschluss vieler der 1,7 Millionen Photovoltaikanlagen in Deutschland vor einigen Jahren von den Netzbetreibern vor allem als Herausforderung gesehen wurde, sind inzwischen private Photovoltaik-Speichersysteme ein Teil der Lösung zur Netzintegration der Elektromobilität.“

„Mit Solarstrom vom eigenen Dach und dem Batteriespeicher im Keller wird aus dem Zuhause eine Tankstelle, die jederzeit sauberen Antrieb ermöglicht und teuren Netzausbau vermeidet“, sagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. „Eine intelligente Verzahnung von Speichern, Solarenergie und E-Autos schafft Win-win-Lösungen, welche die Energiewende erheblich preiswerter und einfacher machen.“ Die Verkehrswende erfordere einen noch stärkeren Ausbau von Solarstromanlagen, Heim- und Gewerbespeichern.

Quelle: BSW Solar

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